Jüdisches Museum Wien
130 Jahre wechselvolle Geschichte
Das weltweit erste jüdische Museum wurde 1895 von einer Gruppe jüdischer Bürger in Wien gegründet. Kultur und Geschichte der Juden in der österreich-ungarischen Doppelmonarchie, vor allem in Wien und Galizien, bildeten in den Anfängen den Schwerpunkt der Sammlung. In der Zwischenkriegszeit wurde sie durch Objekte, die die politische Diskussion über den Zionismus widerspiegelten, erweitert.

in der Malzgasse 16 © JMW-Inv.-Nr.-2623
Es war eine sehr umfangreiche Sammlung. Im Jahr 1937 scheinen bereits 6474 Objekte im Inventarbuch des Museums auf. Nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich wurde das Museum 1938 geschlossen und die Bestände des Museums an verschiedene Institutionen verteilt.
Nach dem Krieg wurde ab dem Beginn der 1950er Jahre begonnen, den in diesen Institutionen noch vorhandenen Teil des Bestandes – etwa die Hälfte der Objekte – an die Israelitische Kultusgemeinde Wien zu restituieren. Einiges wurde aber auch erst in den 1990er Jahren zurückgegeben.
Unter Bürgermeister Helmut Zilk wurde das Jüdische Museum in Wien 1988 neu gegründet, das Palais Eskeles in der Dorotheergasse als Museumsstandort festgelegt und entsprechend seiner neuen Funktion umgestaltet. Die Eröffnung fand im November 1993 statt.

Zum Bestand gehörten und gehören die erhalten gebliebenen Objekte aus dem ersten Museum, die von der Israelitischen Kultusgemeinde dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde, und die von der Stadt Wien angekaufte Judaica-Sammlung von Max Berger. Heute bewahrt das Jüdische Museum Wien eine der größten Judaica-Sammlungen der Welt.
Im Jahr 2000 konnte die Eröffnung des zweiten Standortes, des Museums am Judenplatz, erfolgen, das heute im Erdgeschoß Räume für Wechselausstellungen und im Untergeschoß die Dauerausstellung „Unser Mittelalter! Die erste jüdische Gemeinde in Wien“ beherbergt.

Entsprechend dem Mission Statement des Museums ist es seine wesentliche Aufgabe, „seine Sammlung zu pflegen, zu beforschen, öffentlich zugänglich zu machen und damit die jüdische Geschichte Wiens einem breiten Publikum zu vermitteln“ und mit „Ausstellungen, seinen Veranstaltungs- und Bildungsprogrammen an beiden Standorten, aber auch mit seinen digitalen Angeboten … die Bandbreite jüdischen Lebens und jüdischer Kulturen in Vergangenheit und Gegenwart“ zu vermitteln. Damit trägt des Jüdische Museum aktiv „zur interkulturellen Verständigung und damit zum Erhalt und zur Stärkung der Demokratischen Gesellschaft bei“. (https://www.jmw.at/ueber_uns/mission_statement)

An dieser Stelle möchte ich Sie besonders auf die digitalen Angebote des Jüdischen Museums Wien – JMW hinweisen: Homepage JMW, Rubrik „Entdecken“: News & Blogs, Podcast, Google Arts & Culture.
News & Blogs: Unter News & Blogs sind Beiträge zu vielen interessanten Themen zu finden: https://www.jmw.at/museumsblog
Podcast: Der von der Direktorin des Museums moderierte Podcast „Geschichte(n) aus dem Museum“ mit Einblicken in die Sammlungen des Museums und Interviews zu verschiedenen Themen eröffnet die Möglichkeit einer vertiefenden Beschäftigung: https://www.jmw.at/digital/podcast
Google Arts & Culture: Über Google Arts & Culture sind Bilder von verschiedenen Objekten aus den Sammlungen des JMW zu sehen: https://artsandculture.google.com/partner/jewish-museum-vienna

Jüdisches Museum Wien https://www.jmw.at/
Museum Dorotheergasse, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Öffnungszeiten: Sonntag – Freitag 10:00 – 18:00 Uhr; Samstag geschlossen
Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien
Sonntag – Donnerstag 10:00 – 18:00 Uhr, Freitag 10:00 – 17:00 Uhr; Samstag geschlossen