Das Binnen-I

Das Binnen-I

Das Binnen-I oder: „mitgemeint“ war gestern

Im Blog „die spurensucherin“ verwende ich durchgehend das Binnen-I. Das hat grundsätzliche und pragmatische Gründe.

Grundsätzlich, weil sprachliche Gleichbehandlung und das Sichtbarmachen von Frauen und ihrer Leistungen eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Gesellschaft ist.

Seit der Entstehung der ersten Schriftsysteme in Mesopotamien ab dem 4. Jahrtausend v.Chr. wurden Frauen im Normalfall nicht erwähnt, schlimmstenfalls ihre Existenz und ihre Leistungen verschwiegen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durften sich Frauen zunehmend „mitgemeint“ fühlen.

Mittlerweile schreiben wir das 3. Jahrtausend n.Chr., die Gesellschaft hat sich verändert; die Rolle der Frauen, ihre rechtliche Situation, hat sich gerade in der Zeit ab den 70er Jahren wesentlich gewandelt. Damit verbunden war auch eine Änderung der Sprache. Gendergerechte Sprache ist (bisher zumindest) bei allen öffentlichen Behörden Vorschrift.

Die pragmatischen Gründe für die Verwendung des Binnen-I sind die bessere Lesbarkeit des Textes und das vereinfachte Schreiben. Das Binnen-I wird immer dort zum Einsatz kommen, wo die Verwendung eines neutralen Wortes irreführend wäre.

Der Umstand, dass ich das überhaupt erwähne, liegt darin, dass diese Veränderung der Sprache hin zur Sichtbarmachung der Frauen auch zu Beginn des 3.Jahrtausends n.Chr. bedauerlicherweise noch immer nicht so selbstverständlich ist, wie sie sein sollte.