Museum Fronfeste

Museum Fronfeste

Geschichte und Kultur von Menschen für Menschen

In diesem Blog wurden viele Beiträge veröffentlicht, die großen Museen und Ausstellungen gewidmet waren. Diesmal soll ein kleines Museum vorgestellt werden, stellverstretend für viele andere Museen, die sich in ganz Österreich mit der Geschichte, Gegenwart und Kunst in ihrem Ort und ihrer Region befassen.

Das heutige Museum Fronfeste in Neumarkt am Wallersee besteht seit 1984. Gegründet vor mehr als 40 Jahren als Heimatmuseum, hat es sich seitdem zu einem sehr breitgefächerten Programmmuseum weiterentwickelt. Heute ist es Ausstellungsort, der sich durch vielfältige Vermittlungsaktivitäten auszeichnet, darüber hinaus jedoch auch Diskussionsplattform, Forschungsstation und ein offener Ort, der für neue Aktivitäten und Projekte offen ist.

Das Museum in Neumarkt am Wallersee befindet sich Mitten im Ort und ist nicht nur räumlich, sondern auch im übertragenen Sinn nahe bei den Menschen, ihrer Geschichte, Gegenwart und ihren Vorstellungen von der Gestaltung ihres Lebensraumes.

Es sind diese Museen, die unsere Geschichte, die Geschichte der Menschen, die vor uns gelebt haben, ihre Lebensumstände, ihren Alltag, ihre Berufe und ihre Bräuche für uns bewahren, erforschen und zugänglich machen. Dabei machen sie uns bewusst, was sich verändert und weiterentwickelt hat oder im Laufe der Zeit aus unserer Welt bereits verschwunden ist. Sie zeigen, was dafür an Neuem entstanden ist und wie die Menschen vor Ort immer an der Gestaltung ihrer Umwelt beteiligt waren und dies auch heute noch sind.

Museum Fronfeste, Hauptstraße 27, Neumarkt am Wallersee. Foto: EK

Das Selbstverständnis des Museums zeigt sich in der derzeit laufenden Jubiläumsausstellung, in der es um Fragen nach den Aufgaben des Museums und die Museumsarbeit geht.

Das Museum versteht sich als lokaler Kulturträger. Wie dies konkret umgesetzt wird, wird ausgehend von der Feststellung, dass am Anfang jeder Museumsarbeit eine Fülle von Fragen steht, durch die Beschreibung der Vorgehensweise deutlich: “Das Museum stellt sie (die Fragen) zumeist nicht alleine, und es beantwortet sie auch nicht alleine. Es lädt immer wieder aktiv Menschen aus Neumarkt ein, das gemeinsam mit dem Museumsteam zu tun. Und das ist uns dabei besonders wichtig: Menschen nicht nur als Besuchende ins Haus zu holen, sondern als Beteiligte…Damit knüpft das Museum an eine seiner lebendigsten Traditionen an, nämlich gemeinsam über die eigene Kultur und die eigene Geschichte nachzudenken.“ (Zitat aus der Jubiläumssausstellung)

Das Museum pflegt eine lebendige Sammlung, die „unabgeschlossen und unabschließbar“ ist. Der Bedeutung der Kunst von lokalen Kunstschaffenden als Spiegelbild der Zeit soll in Hinkunft dadurch Rechnung getragen werden, dass verstärkt künstlerische Werke in die Sammlung aufgenommen werden.

Da dem Museum eine bedeutende Rolle in der Bewahrung und Vermittlung der Geschichte von Neumarkt zukommt, bezieht die Museumsarbeit bewusst das gemeinsame Wissen und die gemeinsamen Erinnerungen der Ortsbevölkerung ein. „Wir wissen aber auch, dass wir gleichzeitig dazu beitragen, das kollektive Gedächtnis zu formen, indem wir die Geschichte und Identität unserer Stadt für zukünftige Generationen bewahren. Um sich mit ihrer Vergangenheit zu verbinden und daraus zu lernen.“ (Zitat aus der Jubiläumsausstellung)

Das Museum bietet in seinen Räumlichkeiten zudem Platz für Sonderausstellungen. Derzeit werden unter dem Titel “ naturRaum – Formen, Texturen und die Essenz der Natur“ die Werke von zwei KünstlerInnen vorgestellt, die mit Naturmaterialien einzigartige Kunstwerke schaffen. Elena Hofmann arbeitet mit botanischen Materialien, die sie in skulpturalen wie raumgreifenden Installationen neu interpretiert, und Paul Hohenwarter zeigt seine aus Holz geschaffenen außergewöhnliche Objekte. Nähere Informationen zu dieser Sonderausstellung, die noch bis 30. Mai 2026 zu sehen ist, finden Sie unter https://fronfeste.at/ausstellung-naturraum/

In der Weihnachtszeit (ab 24. November) wird in einer Ausstellung Christbaumschmuck aus Glas und Perlen und der weltberühmte Glasschmuck aus Gablonz präsentiert. Diese Ausstellung wird von einem vielfältigen Weihnachtsprogramm begleitet https://fronfeste.at/weihnacht-im-museum-fronfeste-2025/

In der Kramerey im Erdgeschoß befindet sich ein ganz besonderer Museumsshop, in dem von HerstellerInnen aus der Region Selbstgemachtes und handwerkliche Produkte sowie kulinarische Spezialitäten angeboten werden https://fronfeste.at/kramerey-neumarkt/

Leider ist es auch bei diesem Museum so, dass die Finanzierung des laufenden Betriebs durch Kürzungen des Landes Salzburg immer schwieriger wird, da die verantwortlichen PolitikerInnen gerade den engagagierten und für das Zusammenleben und gemeinsame Tun im Ort so wichtigen Institutionen wenig Wertschätzung entgegenbringen und die ohnehin schon geringen finanziellen Mittel weiter kürzen. Die Prioritäten der PolitikerInnen gelten immer noch der sogenannten „Hochkultur“ wie den Salzburger Festspielen, die hochsubventioniert ein Programm für die Wenigen der nationalen und internationalen Gesellschaft machen, die sich dort die Eintritte leisten können.

Link: Museum Fronfeste, Neumarkt am Wallersee, Hauptstraße 27, 5202 Neumarkt am Wallersee, Salzburg https://fronfeste.at/

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