Artemisia Gentileschi

Artemisia Gentileschi

Künstlerin und Pionierin

Artemisia Gentileschi (1593-1653) war sicher die bedeutendste Malerin ihrer Zeit. Als Tochter eines Malers, der ihr Talent förderte, hatte sie die Möglichkeit, sich im Rom des beginnenden 16. Jahrhunderts die grundlegenden Kenntnisse für die Ausübung dieses Berufs anzueignen und konnte sich sehr bald in diesem von Männern dominierten Beruf durchsetzen.

Beeinflusst von der Malerei ihres Vaters, von Adam Elsheimer und Caravaggio entwickelte sie ihren eigenen Stil, der geprägt war durch eine realistische Darstellung der Personen, dramatische Szenen und besondere Lichteffekte. Die Themen ihrer Bilder gingen weit über die für die Malerinnen dieser Zeit typischen Themen wie Stillleben, Landschaften und Porträts hinaus, sie wählte mythologische und biblische Themen, in denen auch Frauen eine wichtige Rolle spielen, wie Judith, Maria Magdalena oder Kleopatra.

Selbstporträt als Märtyrerin, ca. 1615 ( Newhouse Galleries, New York)

Geboren in Rom, ging sie nach ihrer Heirat nach Florenz. Bereits im Jahr 1616 wurde sie als erste Frau in die Academia dell´Arte del Disegno aufgenommen. Sie arbeitete für verschiedene Auftraggeber, vor allem auch für die Medici.

1623 kehrte sie mit ihren beiden Töchtern nach Rom zurück wo sie als etablierte Künstlerin arbeitete. Die nächste Station in ihrem Leben war Neapel. Dort konnte sie sich aufgrund ihrer Bekanntheit und der Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Werke ihre eigene Werkstatt mit mehreren Bediensteten aufbauen.

Im Jahr 1635 ging sie auf Einladung von König Charles I. nach England, wo sie gemeinsam mit ihrem Vater das Deckengemälde im Queen`s House in Greenwich schuf.

Selbstporträt als Selbstbildnis als La Pittura, Allegorie der Malerei, 1638/1639 (London, Kensington Palace, The Royal Collection)

Nach Ihrer Rückkehr nach Neapel setzte sie ihre künstlerische Karriere fort. Sie starb um 1652/53 in Neapel.

Obwohl sie als Malerin weit über die Grenzen Italiens anerkannt war, geriet ihr Werk nach ihrem Tod in Vergessenheit. Dessen Bedeutung wurde erst durch die Forschungen feministischer Kunsthistorikerinnen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts “wiederentdeckt”.

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