Ethel Smyth, Komponistin

Ethel Smyth, Komponistin

„Ich möchte, dass Frauen sich großen und schwierigen Aufgaben zuwenden. Sie sollen nicht dauernd an der Küste herumlungern, aus Angst davor, in See zu stechen.“

Herumgelungert ist sie Zeit ihres Lebens nie: die englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und Mitkämpferin der Suffragetten Ethel Smyth.

Sie hat nach schwierigsten Anfängen, in denen sie gegenüber ihrer Familie durchsetzen musste, am Leipziger Konversatorium – das Frauen als Schülerinnen akzeptierte – Komposition studieren zu dürfen, später sinfonische Werke, Kammermusik, Chorwerke, Opern und Lieder geschrieben und war als Komponistin eine der wichtigsten Pionierinnen ihrer Zeit.

Ihren ersten großen Erfolg hatte sie mit der Aufführung ihres einzigen geistlichen Werkes, der Messe in D-Dur, in der Royal Albert Hall in London im Jahr 1893.

1903 wurde ihre Oper „Der Wald“ an der Staatsoper Berlin, im Royal Opera House Covent Garden in London und an der Metropolitan Opera in New York mit großem Erfolg aufgeführt. – Für 100 Jahre sollte dies die einzige Oper einer weiblichen Komponistin bleiben, die an der Met aufgeführt wurde.

Ihr Bekanntestes Werk wurde das Lied „The March of Women“, das 1911 erstmals aufgeführt und zur Hymne der Suffragettenbewegung wurde.

Ethel Smyth hatte lange Zeit eine Unvereinbarkeit ihres künstlerischen Schaffens mit einem politischen Engagement für die Frauenbewegung gesehen. Erst 1910 wurde sie Mitglied der Women ´s Social and Political Union und Teil der militanten englischen Frauenrechtsbewegung im Kampf um das Frauenwahlrecht an. Sie unterstützte die Suffragetten bis zum Beginn des Weltkrieges, Nach dem dem Ende des 1. Weltkrieges erhielten Frauen über 30, die Grundeigentümerinnen waren, das Wahlrecht; erst 1928 wurde das gleiche Wahlrecht für Alle ab 21 Jahren eingeführt.

Ab 1913 widemete sie sch wieder verstärkt dem komponieren und wandte sich aufgrund ihrer zunehmenden Taubheit in den letzten Lebensjahren verstärkt ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zu.

Ethel Smyth wurde zu ihren Lebzeiten vielfach geehrt so erhielt sie Ehrendoktorwürden der Universität Durham (1910), UNiversität Oxford (1926) und St. Andrews (1928). 1922 wurden sie von König Georg V. zur Dame Commander of the Order of the British Empire ernannt.

Nach ihrem Tod geriet ihr Werk zunehmend in Vergessenheit, erst die Frauenbewegung der 1970er Jahre bewirkte mit der Wiederentdeckung der Frauengeschichte auch eine der Künstlerinnen. Die Werke von Ethel Smyth wurden zunehmend wieder aufgeführt und wieder eingespielt, ihr Leben und Werk Gegenstand musikwissenschaftlicher Forschung. Im Jahr 2009 wurde die International Ethel Smyth Society gegründet.

Links:

Homepage mit vertiefenden Informationen http://ethelsmyth.org

Musikerinnen-Lexikon und multimediale Präsentationen http://MUGI.hfmt-Hamburg.de

The March of the Women – Text (unter: Anthems) http://Thesuffragettes.org

Auf YouTube gibt es viele Werke von Ethel Smyth zum nachhören!

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