Impressionismus

Impressionismus

Gemälde aus dem Museum Langmatt

Mit der Ausstellung “Cézanne, Monet, Renoir. Französischer Impressionismus aus dem Museum Langmatt” präsentiert das Untere Belvedere eine der bedeutendsten privaten Sammlungen des französischen Impressionismus. Mehr als 60 ausgewählte Werke aus dem Museum Langmatt in Baden bei Zürich, wo die Werke sonst zu sehen sind, werden während der Sanierung dieses Museums derzeit in Wien gezeigt.

Die Sammlung wurde vom Ehepaar Jenny und Sidney Brown im Wesentlichen von 1908 bis 1919 aufgebaut, die Sammlungstätigkeit jedoch bis 1941 fortgesetzt. Sidney Brown konnte als technischer Leiter des von seinem Bruder 1891 gegründeten weltweit tätigen elektrotechnischen Konzerns Brown, Boveri & Cie. die finanziellen Mittel dafür aufbringen. Er lebte mit seiner Frau und den drei Söhnen ab 1901 in der Villa Langmatt, die er von 1899 bis 1901 erbauen ließ und wo auch die wachsende Kunstsammlung untergebracht war.

Nachdem die Stadt Baden bei Zürich im Jahr 1987 aufgrund einer testamentarischen Verfügung des letzten lebenden Sohnes des Ehepaars, John Alfred Brown, Erbin sowohl der Villa Langmatt als auch der Kunstsammlung wurde, hat sie diese als Museum Langmatt für die Öffentlichkeit geöffnet.

Pierre-Auguste Renoir, Das Boot, um 1878.Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz

Kennengelernt hatte das Ehepaar die Kunst des Impressionismus während seiner Hochzeitsreise nach Paris im Jahr 1896, wo sie die ersten beide Werke erstanden. Bereits ab 1897 unternahmen sie jährlich Kunstreisen nach München und begannen, Gemälde der Münchner Sezession zu sammeln, die sie jedoch verkauften, um ab 1908 statt dessen in internationalen Galerien Werke der damals in der Schweiz noch wenig beachteten französischen KünstlerInnen anzukaufen und eine große Sammlung impressionistischer Kunst anzulegen.

Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Werken von Pierre-Auguste Renoir, die auch in der Ausstellung prominent vertreten sind. Neben seinen und Gemälden von Claude Monet und Paul Cézanne ist eine Vielzahl anderer Künstler vertreten, wie Camille Pissaro, Alfred Sisley, Edgar Degas, Eugène Boudin, Paul Désiré Trouillebert und – als einzige Künstlerin – Mary Cassatt.

Camille Pissarro, Wiese in Éragny im Herbst, 1899. Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz

Die Malerei des Impressionismus entwickelte sich als Gegenbewegung zur realistischen, von den Pariser Salons anerkannten, akademischen Malerei im 19. Jahrhundert. Es war eine neue Methode der Malerei, deren Kennzeichen eine Abkehr vom Fotorealismus und das Malen in der freien Natur war.

Voraussetzung für die Entstehung des Impressionismus waren zwei für die Malerei entscheidende Entwicklungen im 19. Jahrhundert: die der Fotografie und die der synthetischen Farben in der Tube. Durch die Fotografie konnte sich die Malerei zunehmend von der reinen Abbildung lösen. Farbauftrag, Pinselführung und Komposition standen nun im Vordergrund. Gleichzeitig wurde durch die Fotografie auch ein anderer Blick auf die Welt eröffnet, wie beispielsweise durch Wiedergabe von Ausschnitten eines Geschehens oder dem Einfangen von bestimmten Augenblicken.

Durch die Entwicklung von Tubenfarben und die Verwendung kleinerer Leinwände wurde der Transport vereinfacht und die “Plein air”-Malerei, d.h. das Malen in der Natur, überhaupt erst möglich. Damit konnten Lichtstimmungen eingefangen und bestimmte Beobachtungen wiedergegeben werden. Es kamen hellere Farben zum Einsatz, die harmonisch abgestimmt wurden. Auch der Farbauftrag veränderte sich, er wurde lockerer und skizzenhafter.

Claude Monet, Eisschollen im Dämmerlicht, 1893. Museum Langmatt, Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Schweiz

Die Bilder aus einer der bedeutendsten Privatsammlungen in Europa geben einen Überblick in die Kunstrichtung des französischen Impressionismus und seine Bedeutung für die Entwicklung der Kunst im 19. Jahrhundert und darüber hinaus.

Die Ausstellung ist bis 8. Februar 2026 im Unteren Belvedere zu sehen!

Adresse: Unteres Belvedere, Rennweg 6, 1030 Wien https://www.belvedere.at/besuch/unteres-belvedere?

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10:00-18:00 Uhr (Weihnachtsfeiertage: 24.12.:11:00-16:00 Uhr, 25.12-30.12.: 11:00-20:00 Uhr, 31.12. 11:00-18:00 Uhr)

Video zur Ausstellung im Belvedere: Cézanne, Monet, Renoir. Impressionismus. https://www.youtube.com/watch?v=nYD7yJC2kZc

Katalog: Cézanne, Monet, Renoir. Französischer Impressionismus aus dem Museum Langmatt. Hg. Stella Rollig, Alexander Klee. Wien 2025

Ausstellungsplakat Wien 2025. Foto: EK

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