Inter-nett?

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Falschmeldungen und Hasspostings

Digitale Medien haben in den letzte 20 Jahren zunehmend Einzug in unseren Alltag in der Arbeitswelt und im privaten Bereich Einzug gehalten, vom Arbeiten, Informationsbeschaffung über online-Lernen, bis zum Einkaufen und der Freizeitgestaltung. Manchmal haben sie uns beim Erlernen neuer Anwendungen vor große Herausforderung gestellt. Die neuen Medien und ihre rasante Entwicklung erfordern von uns immer wieder neue Kompetenzen, um damit sicher und zweckmäßig umgehen zu können.

Dazu gehört auch die Kenntnis der dunklen Seiten des Internets, vom Internet Betrug, Falschmeldungen bzw. Fake News bis hin zu Hasspostings. Über Internet Betrug habe ich an anderer Stelle bereits informiert und möchte hier wieder auf die Homepage der Watchlist Internet, der unabhängigen Informationsplattform zu Internet-Betrug und betrugsähnlichen Online-Fallen aus Österreich, hinweisen: https://www.watchlist-internet.at/ .

Was versteht man unter Falschmeldungen bzw. Fake News, die im Internet, vor allem über die sozialen Medien, verbreitet werden? Dazu möchte ich die Definition von Saferinternet.at, der österreichischen Initiative zur Unterstützung von Internetnutzer:innen beim verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien, zitieren: “Falschmeldungen (auch Fake News oder HOAX) genannt, sind Meldungen, Artikel, Postings oder Videos mit falschen Informationen, die oft absichtlich im Internet in Umlauf gebracht werden”. Die Ziele sind vielfältig, es geht darum, möglichst viele Menschen in die irre zu führen, zu verunsichern, zu erschrecken oder aber Stimmung gegen eine bestimmte Sache oder Bevölkerungsgruppe zu machen. Die Falschmeldungen reichen von Scherz- und Satiremeldungen, über betrügerische Meldungen bis hin zu manipulativen und bösartigen Meldungen (siehe: https://www.saferinternet.at/?id=426).

Das Erkennen von Falschmeldungen ist nicht immer einfach. Dazu hat Saferinternet.at einige Punkte zusammengestellt, die auf Fake News hinweisen können: das reicht von unzulässigen Verallgemeinerungen, über das Schüren von Angst, einer reißerischen Sprache, schockierenden Bildern bis hin zu fehlenden Quellenangaben und nicht nachvollziehbaren Zahlen und Statistiken (siehe https://www.saferinternet.at/faq/informationskompetenz/wie-erkenne-ich-falschmeldungen-bzw-fake-news-im-internet/

Dazu gibt es Hinweise, wie Online-Inhalte überprüft werden können, wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich bei der Meldung um eine Falschmeldung handelt oder nicht https://www.saferinternet.at/faq/informationskompetenz/wie-ueberpruefe-ich-onlineinhalte/. Wichtig ist in jedem Fall die Überprüfung der Quelle, d.h. von wem die Nachricht veröffentlicht wurde. Damit in unmittelbarem Zusammenhang steht die Frage, von wem der Beitrag finanziert wurde und welche Interessen und Ziele damit verfolgt werden. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Überprüfung, ob die Nachricht von seriösen Nachrichtendiensten verbreitet wurde. Dies kann durch die Eingabe von Schlüsselwörtern in eine Suchmaschine erfolgen. Eine andere Möglichkeit sind sog. “Faktenchecker”, Dabei handelt es sich um Organisationen, die Fake News aufdecken und richtigstellen. Beispiele dafür sind z.B. der Faktencheck der Austria Presseagentur https://apa.at/service/faktencheck-2/, oder der Deutschen Presse-Agentur https://www.dpa.com/de/unternehmen/faktencheck

Gleiches gilt auch für Fotos: dabei geht es sowohl um den Einsatz von irreführenden Fotos als auch um mit den mittlerweile vielfältigen Möglichkeiten der Bildbearbeitung (z.B. Fotomontagen) veränderte Fotos. Dies ist mit der umgekehrten Bildersuche möglich, wie sie z.B. tineye.com https://tineye.com/ anbietet.

Besonders problematisch sind in diesem Zusammenhang Deepfakes. Dabei handelt es sich um Fotos, Videos oder Audio-Dateien, die mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz so verändert werden, dass Personen Dinge tun oder sagen, die sie tatsächlich so niemals gesagt oder getan haben. Meist kommen Deepfakes im politischen oder im pornografischen Bereich zum Einsatz.

In diesem Zusammenhang muss auch auf ein weiteres Phänomen hingewiesen werden, dass in den letzten Jahren zunehmend traurige Bedeutung erlangt hat: Hasspostings. Der Verband der österreichischen Internet-Anbieter “Internet Service Providers Austria (ISPA)” hat dazu gemeinsam mit Saferinternt.at einen Flyer veröffentlicht, in dem Hasspostings wie folgt definiert werden: “Unter dem Begriff ‘Hasspostings’ (auch ‘Hassrede’ oder ‘Hate Speech’) werden verschiedene Formen von menschenverachtenden Äußerungen im Internet verstanden. Diese können sich sowohl gegen Personen, Gruppen als auch bestimmte Weltanschauungen oder gesellschaftliche Werte richten.” (Flyer Hasspostings: https://www.ispa.at/wissenspool/broschueren/broschuere/detailansicht/hasspostings/ )

Auf der Online-Plattform Österreichs österreich.gv.at werden Hasspostings als “aggressive, provozierende Postings im Internet bezeichnet, die oft einen rechtlichen Straftatbestand erfüllen”. Dabei geht es um Verhetzung, nationalsozialistische und rassistische Inhalte, üble Nachrede, Ehrenbeleidigung, Verleumdung, Kreditschädigung, Belästigungen und Cybermobbing. In Österreich bietet die Beratungsstelle gegen Hass im Netz kostenlose Unterstützung und Beratung für Opfer und Zeug:innen von Hasspostings, Cybermobbing sowie anderer Formen von verbaler und psychischer Gewalt im Internet an: https://zara.or.at/de/beratungsstellen/GegenHassimNetz

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