Kolo Moser – Arbeiten für die Bühne

Kolo Moser – Arbeiten für die Bühne

Kolo Moser (1868-1918) hat bereits ab 1900, verstärkt aber nach
1907, bemerkenswerte Arbeiten für die Bühne geschaffen.

Im Theatermuseum in Wien ist in Ergänzung zur Gesamtschau des Werkes Kolo Mosers im Museum für angewandte Kunst derzeit erstmals die Gesamtheit seiner Theaterarbeiten zu sehen. Entwürfe und Dokumente aus der umfangreichen Sammlung des Theatermuseums geben Einblick in diesen Aspekt seines Schaffens.

Bereits um 1900 hat er Kalenderblätter und grafische Arbeiten für die Zeitschrift der Wiener Sezession “Ver Sacrum” zum Wiener Volkstheater und zum modernen Bühnentanz geschaffen. Als der Wiener Journalist und Schriftsteller Felix Salten im Jahr 1901 das “Jung-Wien Theater zum lieben Augustin” gründete, gestaltete Kolo Moser dafür Plakat, Programmheft und Teile der Bühnendekoration.

Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Werkstätte 1907 widmete er sich verstärkt Bühnenprojekten, wobei auch nicht realisierte Entwürfe in Ausstellungen präsentiert und seine Theaterarbeiten zudem in Kunstzeitschriften veröffentlicht wurden. Er schuf Bühnenbilder, Kostüme, Plakate und grafische Werke für Klavierauszüge.

Nachdem er 1908/1909 für das Kabarett Fledermaus tätig gewesen war, wandte er sich ab 1908 der großen Bühne und der Oper zu. Geprägt war seine Arbeit vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Hermann Bahr, einer zentralen Persönlichkeit der Wiener Moderne, und dem Opernkomponisten Julius Bittner.

So schuf er in den Jahren 1909/1910 das Bühnenbild und die Kostüme für die Oper “Der Musikant” von Julius Bittner. Für dessen Oper “Der Bergsee” lieferte er ebenfalls die Entwürfe für das Bühnenbild und die Kostüme. Die gesamte Entwurfsserie erschien bereits vor der Uraufführung 1911 als Mappenwerk. Nach 1911 wurden keine Entwürfe von Kolo Moser für das Musiktheater mehr auf der Bühne umgesetzt. Allerdings wurden z.B. seine Entwürfe für die Eröffnungszene von Richard Wagners “Rheingold” in der Theaterkunst-Ausstellung 1914 in Zürich gezeigt.

Seine erste komplette Ausstattung für das Theater hat er 1907 für die geplante, aber nicht realisierte Inszenierung Hermann Bahr´s von Hebbels Tragödie “Genoveva” entworfen. Zwischen 1912 und 1915 erschienen die Dekorationsentwürfe für drei Schauspiele Bahrs im Druck.Die Ausstattung zu Ludvig Holbergs Jeppe vom Berge, aufgeführt an der Wiener Residenzbühne, war seine letzte Arbeit für das Theater.

Wie sehr seine Tätigkeit auch Inspiration für andere war, zeigt ein Brief vom 22. April 1913 von Hermann Bahr an Anna Bahr-Mildenburg, in dem er schreibt: “…was hätte aus dem Faust werden können, wenn Goethe, statt den langweiligen Eckermann, den Kolo gehabt hätte!”

Adresse:

Theatermuseum Wien, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Montag: 10:00 – 18:00 Uhr, Dienstag geschlossen

Die Ausstellung “Anwendungen. Kolo Moser und die Bühne ist noch bis 22. April 2019 zu sehen!

Publikation zur Ausstellung:

Daniela Franke/Kurt Ifkovits, Anwendungen. Koloman Moser und die Bühne. , Eigenverlag des KHM-Museumsverbands, Wien 2018.

Siehe auch: http://www.diequerdenkerin.at/ausstellung-kolo-moser/

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