Fake-Shops

Fake-Shops

Sicheres Online-Shopping

Anfang des Jahres 2022 nutzten rund 6,3 Mio. Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren in Österreich das Internet (STATISTIK AUSTRIA, Erhebung über den IKT-Einsatz in Haushalten 2022). Lt. der e-Commerce Studie des Handelsverbandes war beim Online-Handel im Jahr 2021 wieder eine Steigerung zu verzeichnen, und zwar um 20 %.

Da immer mehr Menschen das Internet auch für das Einkaufen nutzen, ist gleichzeitig ein Anstieg des Online-Betrugs zu verzeichnen. Lt. dem Cybercrime Report des Bundesministeriums für Inneres steigt die Zahl der Anzeigen im Cybercrime-Bereich – das sind jene Straftaten, die mit Hilfe des Internets begangen werden – seit einigen Jahren kontinuierlich an. Nach der polizeilichen Kriminalstatistik ist die Internetkriminalität auch 2021 wieder gestiegen. Mit 46.179 Anzeigen wurde eine Zunahme von 28,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 verzeichnet.

Der Online-Betrug hat unterschiedliche Formen, die von Datendiebstahl (Phishing), Scamming (Versprechungen von meist hohen Gewinnen, Erbschaften u.a.m.), Abo Fallen, Diebstahl durch Schadsoftware, über Kleinanzeigenbetrug bis zum Angebot von gefälschten Markenwaren und Fake-Shops reichen.

In diesem Beitrag Hinweise zu Fake-Shops, da Black Friday und Cyber Monday wieder näher rücken. Der Black Friday fällt 2022 auf den 25. November, der Cyber Monday auf den 28. November. Beides sind Marketingmethoden, die eigentlich aus den Vereinigten Staaten kommen und den Beginn des Weihnachtsgeschäfts „einläuten“.

Als Black Friday wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving, das immer am 4. Donnerstag im November gefeiert wird, genannt. Dieser Tag wurde ursprünglich vom Einzelhandel zur Verkaufssteigerung durch Rabatte und besonders günstige Preise ins Leben gerufen und hat mittlerweile auch in den online-Handel Einzug gehhalten. Dem gleichen Ziel dient der Verkaufssteigerung am Beginn des Weihnachtsgeschäfts dient der Cyber Monday, das ist der auf den Black Friday folgende Montag, der speziell für den online-Handel eingeführt wurde. Mittlerweile gibt es im bei vielen Online-Shops eine ganze Cyber Week, die am Montag vor dem Black Friday beginnt und am Cyber Monday endet, ausgedehnt wurde.

Was versteht man eigentlich unter Fake-Shops? Unter Fake-Shops versteht man betrügerische Online-Shops. Die Watchlist Internet unterscheidet zwischen drei Varianten: Fake-Shops, die trotz Zahlung keine oder völlig falsche Ware liefern; Fake-Shops, die Markenfälschungen verkaufen und Fake-Shops, denen es um die Daten der Kundinnen geht.

Mittlerweile sind Fake-Shops meist so professionell gestaltet, dass sie kaum von seriösen Online-Shops zu unterschieden sind. Trotzdem hat man als KonsumentIn die Möglichkeit, Fake-Shops zu erkennen. Die Watchlist-Internet hat Informationen dazu veröffentlicht, wie solche Fake-Shops erkannt werden können: https://www.watchlist-internet.at/news/detail/News/fake-shops-so-erkennen-sie-betruegerische-online-shops/

Bei einem Einkauf im Internet ist in folgenden Fällen Vorsicht geboten:

  • Zahlungsmethode: wenn entweder keine Auswahlmöglichkeiten angeboten werden oder aber unter Vorgabe von technischen Gründen keine Auswahlmöglichkeit unter verschiedenen Zahlungsmethoden angeboten wird und letztlich nur Vorauskasse möglich ist.
  • Allgemeine Geschäftsbedingen: müssen vorhanden sein. Vorsicht, wenn diese nicht vorhanden, unvollständig oder fehlerhaft (Rechtschreib- und Grammatikfehler) sind
  • Impressum: wenn dieses unvollständig oder fehlerhaft ist
  • Kontaktmöglichkeit: eine Kontaktaufnahme muss möglich sein. Vorsicht, wenn nur ein Kontaktformular angegeben wird
  • Zertifikate: fehlen oder sind gefälscht
  • Preis: für das angebotene Produkt unrealistisch ist
  • Erfahrungsberichte: Bewertungen anderer KäuferInnen fehlen
  • Domäne: Vorsicht, wenn diese nicht zum Shop passt
    (zitiert nach: Studie: Fakeshops im Internet. Simulationsstudie zu sicherheitsbewusstem Verhalten beim Online-Einkauf. Autorin Dr. Esther Seidl, Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich. Wien 2022 https://noe.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/Fakeshop-Studie.pdf)

Eine weitere und einfache Möglichkeit des Erkennens bietet der Fake-Shop-Detektor. Mit diesem können Online-Shops durch die Eingabe der Internet-Adresse des Shops auf ihre Seriosität überprüft werden: https://www.fakeshop.at/shopcheck/

Eine große Hilfe für alle KonsumentInnen bei der Überprüfung der Seriosität von Online-Shops sind die der von der Watchlist Internet aufgelegten Listen betrügerischer Online-Shops. In diesen Listen sind jene Online-Shops angeführt, die entweder der Watchlist Internet oder der Internet-Ombudsstelle gemeldet wurden und als eindeutig betrügerisch qualifiziert werden können: https://www.watchlist-internet.at/liste-betruegerischer-shops/

Weiters gibt es eine Liste mit problematischen Online-Shops. Darunter fallen jene Shops, die die zwar keine betrügerischen Online-Shops (Fake-Shops) sind, mit denen es aber zahlreiche Probleme gibt: https://www.watchlist-internet.at/liste-problematischer-shops/.

Ein anderer Zugang ist die Kontrolle über das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen. Mit diesem Gütezeichen werden seriöse Internetangebote zertifiziert.  Alle zertifizierten Shops müssen ein intensives Prüfungsverfahren nach den Gütezeichen-Kriterien erfolgreich bestehen und werden jährlich neu überprüft. Dadurch wird sichergestellt, dass für die KonsumentInnen der Bestellvorgang transparent ist, vollständige Informationen über Kosten, Kaufvertrag, Lieferung u.a.m. vorhanden sind, eine sichere Zahlung möglich ist und bei doch auftretenden bei Streitigkeiten eine kostenlose Streitschlichtungsstelle angerufen werden kann. https://www.guetezeichen.at/

Für alle, die sich intensiver mit dieser Frage beschäftigen wollen, bietet der letzte Woche von der Arbeiterkammer Niederösterreich veröffentlichte Online-Betrug-Simulator die Möglichkeit, die Kompetenzen bei der Erkennung von verschiedenen Betrugsmaschen im Internet – Fake-Shops und Phishing/Datendiebstahl – zu testen. Im Testbereich für das Onlineshoppen lässt sich während eines simulierten Shopping-Szenarios prüfen, wie gut man im Identifizieren von Fake Shops ist, ob man verdächtige Merkmale erkennt und auch lernen, den Täuschungen der Betrüger zu entgehen. Online-Betrug-Simulator: https://onlinebetrug.aknoe.at/index.html

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