Gustav Klimt am Attersee

Gustav Klimt am Attersee

Produktive Sommerfrische

In den Jahren 1900 bis 1916 hat Gustav Klimt seine Sommerfrische und mehrere Kurzaufenthalte  am Attersee verbracht. Es war vor allem auch eine äußerst produktive Zeit: insgesamt 46 seiner 55 bekannten Landschaftsbilder sind inspiriert von dieser Gegend hier entstanden. Diese Bilder hat er für sich und ohne Auftrag gemalt.

Klimt hat erst spät, Ende der 1890er Jahre, damit begonnen, Landschaften zu malen. Ab 1899, als er begann, mit seinem „Sucher“ zu arbeiten –  das war „ein in einen Pappendeckel geschnittenes quadratisches Loch“ (Zitat Gustav Klimt), mit dem er nach Motiven und Bildausschnitten suchte –  malte er seine Landschaftsbilder ausschließlich in quadratischem Format.

An den Attersee gekommen ist er über die Familie Flöge. Der Bruder von Emilie, Hermann Flöge, war mit Therese Paulik, der Tochter des k.k. Hoftischlermeisters  Friedrich Paulick, der sich eine prächtige Villa in Seewalchen erbauen ließ, verheiratet.

In den Jahren  1900 bis 1907 wohnten Gustav Klimt und Emilie Flöge im  Bräuhof Litzlberg, einer Gastwirtschaft mit Gästezimmern (die heute nicht mehr besteht; nicht zu verwechseln mit dem Litzlberger Keller). Weltweit bekannte Bilder wie Buchenwald I und II, Die große Pappel, Die Sonnenblume und Mohnwiese entstanden zu dieser Zeit.

1908 bis 1912 wohnten sie in der Villa Oleander in Kammer. Das Schloss Kammer wurde während dieser Sommeraufenthalte zu seinem bevorzugten Sujet. Klimt hat ab dieser Zeit  Architekturmotive verstärkt in seine Landschaftsdarstellungen aufgenommen.

1913 kamen Klimt und Emilie Flöge nur  im September zu einem Kurzaufenthalt an den Attersee, den Sommer verbrachten sie in Bad Gastein und am Gardasee. In den Jahren 1914 bis 1916 bezog er ein Quartier im ersten Stock des Fosthauses in Weißenbach, Emilie Flöge wohnte im Gästehaus der Villa Brauner. Das Forsthaus hat  er  in zwei Bildern verewigt.  In Weißenbach entstanden übrigens auch die Bilder von Unterach; diese hat er mithilfe eines Fernrohrs gemalt – denn die Orte Weißenbach und Unterach sind durch den See rund 3 km voneinander entfernt.

Die diesjährige Ausstellung des  Gustav Klimt Zentrums in Schörfling am Attersee ist dem Thema „Gustav  Klimt & Emilie Flöge – Sommerfrische am Attersee 1900-1916 gewidmet.

Ausstellung Gustav Klimt & Emilie Flöge – Sommerfrische am Attersee 1900-1916, Gustav Klimt Zentrum, Prospekt

Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus auch dem Thema der Entwicklung der Sommerfrische am Attersee, der Geschichte der Villa Paulick und der Korrespondenz von Gustav Klimt aus der Sommerfrische, die überwiegend durch Postkarten erfolgte.

Im Verlag Brandstätter ist zu diesem Thema das von Sandra Tretter und Peter Weinhäpl herausgegebene Buch „Gustav Klimt. Sommerfrische am Attersee 1900-1916“ erschienen (€ 19,90).

Wer am Attersee auf den Spuren Klimts unterwegs sein möchte, kann dies in Kammer, Schörfling, Litzlberg, Seewalchen und Weißenbach auf dem „Gustav Klimt Themenweg“ tun. Der Prospekt ist im Gustav Klimt Zenrum erhältlich.

Gustav Klimt Themenweg, Prospekt des Gustav Klimt Zentrums

Adresse:

Gustav Klimt Zentrum am Attersee

Allee von Schloss Kammer, Hauptstraße 30, 4861 Schörfling

www.klimt-am-Attersee.at

www.klimt-foundation.com

www.brandstaetterverlag.com

Öffnungszeiten:

2. Juli bis 2. September 2018: täglich 10.00-16.00 Uhr

5. September bis 30. September 2018: Mi bis So 10.00-16.00 Uhr

Kommentare sind geschlossen.