Marisa Merz

Marisa Merz

Ausstellung: Der Himmel ist ein weiter Raum

Marisa Merz ist eine italienische Bildhauerin, Malerin und Installationskünstlerin.

1926 in Turin geboren, wo sie lebt und arbeitet, war sie als einzige  Frau Mitglied der Kustbewegung Arte Povera.

Die Arte Povera war eine Bewegung von italienischen KünstlerInnen aus Rom und Norditalien in der zweiten Hälfte der 1960er und in den 1970er Jahren. Sie ist die wichtigste Strömung der italienischen Kunst der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, hatte einen dauerhaften Einfluss auf die Entwicklung der Kunst sowohl in Europa als auch darüber hinaus und hat Kunstströmungen wie die Minimal Art oder die Land Art beeinflusst. Eingeführt wurde der Begriff Arte Povera durch den Kunstkritiker Gemano Celant im Jahr 1967, als er eine Ausstellung  von Künstlern dieser Bewegung kuratierte.

Im Wesenlichen wandten sich die VertreterInnen gegen das egalitäre Kunstverständnis und die Einschränkungen auf bestimmte Formen (Bilder und Skulpturen) und Materialien (Ölfarben, Leinwand, Bronze und Marmor).

Es ging dieser Bewegung darum, diese Beschränkungen durch die Gestaltung von Objekten und räumlichen Installationen unter Verwendung einer  Vielzahl von verschiedenen Materialien wie Holz, Draht, Textilien, Steine, Ton, gebrauchte Alltagsdingen u.a.m. zu überwinden.

Marisa Merz als einzige weibliche Vertreterin dieser Kunstrichtung hat immer die Einheit ihres Lebens und ihrer künstlerischen Arbeit betont.

Sie hat Gegenstände und Materialien (z.B. Holz, Draht, Stricknadeln, Wachs, Textilien) mit direktem Bezug zu ihren alltäglichen häuslichen Arbeiten und traditionelle, Frauen zugeschriebene Handerkstechniken, wie weben und stricken,  in ihre künstlerische Tätigkeit integriert und damit eine ganz eigene Ausdrucksform gefunden.

Darüberhinaus ist im Laufe der Jahre die Zeichnung und die Keramik ein zentraler Teil ihrer Arbeit geworden, wobei das menschliche Gesicht im Mittelpunkt stand. In den 80er und 90er Jahren hat sie Kopf- und Gesichtsskulpturen geschaffen. Dabei hat sie sich intensiv mit mit den Übergängen von der figurativen zur abstrakten Darstellung befasst.

Zudem hat sich sie ihr ganzes Leben mit Kunstgeschichte beschäftigt, besonders mit byzantinischen Mosaiken, mit der Malerei der Renaissance und den Futuristen. In ihrem Spätwerk, Marien- und Engelsdarstellungen aus verschiedensten Materialien, findet diese Beschäftigung ihren Ausdruck.

Aus einen Aspekt ihres Werkes, der sich seit den Anfängen durchzieht, sei noch hingewiesen. Durch die Vemeidung der Datierung ihrer Werke wendet sich Marisa Merz aktiv gegen die Vorstellung von einem abgeschlossenen , „fertigen“, Werk.

Ihre bis heute andauernde internationale Ausstellungstätigkeit  hat sie 1966 begonnen, mit einer Ausstellung in ihrem Turiner Studio.

Die  große Einzelausstellug im Museum der Moderne in Salzburg zeigt einen Überblick über ihr Schaffen von den Anfängen bis 2016.

Der reich bebilderte Katalog gibt einen Überblick über ihr Schaffen, enthält ein sehr aussagekräftiges Interview mit Marisa Merz sowie eine Kurzbiographie, eine Auswahl ihrer Ausstellungen und eine Bibliographie.

2001 erhielt Marisa Merz bei der Biennale von Venedig den Spezialpreis der Jury für ihr Lebenswerk, 2013 wurde sie mit dem Goldenen Löwen der Kustbiennale von Venedig ausgezeichnet.

Museum der Moderne Salzburg, Prospekt

Adresse:

Museum der Moderne Salzburg

Mönchsberg 32, 5020 Salzburg

MönchsbergAufzug (Anton Neumayr-Platz)

http://www.museumdermoderne.at

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00 – 18.00 Uhr, Mi 10.00-20.00 Uhr

während der Festspiele zusätzlich Mo 10.00-18.00 Uhr

Ausstellungsdauer: bis 4. November 2018

Katalog:

Marisa Merz, Il cielo è grande spatio. Der Himmel ist einer weiter Raum. Hg. Sabine Breitwieser für das Museum der Moderne Salzburg, Salzburg 2018. (€ 19,-)

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