KLIMT VILLA WIEN

KLIMT VILLA WIEN

Sonderausstellung 2018: Klimt Lost

 

Gustav Klimt vor seinem Atelier in der Feldmühlgasse.

Foto: Moritz Nähr

Zum 100. Todestag von Gustav Klimt nimmt sich diese Sonderausstellung eines vielschichtigen Themas an, das durch den hohen Bekanntheitsgrad der Werke Klimts oft vergessen wird: Sie beschäftigt sich mit dem Verlust wichtiger Werke des Künstlers, der Verfolgung und Enteignung seiner Mäzene und Sammler durch die Nationalsozialisten, mit verschwundenen Werken, Raubkunst und zurückgegebener Kunst.

Dieser von Marion Krammer und Niko Wahl kuratierten Ausstellung gelingt es meisterhaft, diese oft vergessenen, nicht mit-gedachten und vor allem schwierigen Facetten der Auseinandersetzung mit Klimts Werk vor Augen zu führen. Sie öffnen damit die Augen für eine andere Sicht auf das Werk von Gustav Klimt abseits der herkömmlichen Vermarktung und Verkitschung.

Die Ausstellung nimmt uns mit in die Welt der Jahrhundertwende, in der Klimt gelebt und gewirkt hat. Sie führt uns in die Welt seiner Mäzene und Sammler, die überwiegend dem jüdischen Großbürgertum entstammten und Kunden der Wiener Werkstätte und Förderer der Kunst des Jugendstils waren. Damals war es „in“, ein Porträt von Klimt zu besitzen und zeigte den besonderen gesellschaftlichen Status der oder des Porträtierten.

Allerdings zeigt die Ausstellung auch den ungeheuren Bruch, den die Machtergreifung der Nationalsozialisten bedeutete: Arisierungen, Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung.

Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit der Zerstörung von Werken Klimts als Folge des Zweiten Weltkriegs. Viele Werke Klimts sind Durch Bombardierung und Brände verloren gegangen.

Die Folgen der Arisierungen und Raubzüge der Nationalsozialisten verweisen auf ein weiteres, für die Zweite Republik sehr unrühmliches Kapitel, der widerwilligen und sehr späten Rückgabe geraubter Kunst. Der bekannteste Fall ist die erfolgreich abgeschlossene Rückgabe der „goldenen“ Adele (Adele Bloch-Bauer I) an Maria Altmann.

Eine Empfehlung an alle, die sich intensiver mit den in der Sonderausstellung angesprochenen Themen auseinandersetzen möchten:

  1. Teilnahme an einer der hervorragend gestalteten Führungen (jeweils Sa und So um 14.00 Uhr)
  2. Das Begleitbuch zur Sonderausstellung mit dem Titel „Klimt Lost“. Herausgegeben von Marion Krammer und Niko Wahl, erschienen im Czernin Verlag, Wien 2018.
  • Das reich bebilderte Buch enthält Beiträge über das Atelier Klimts, die SammlerInnen und zum Umgang mit Kunstrückgaben an deren Nachkommen, zu den Arisierungen und den Raubzügen der Nationalsozialisten nach dem Anschluss 1938, zu Fragen der Restitution und zur Rückgabe geraubter Bilder, zum kriegsbedingten Verlust von Werken und zu den durch Verfolgung und Vertreibung verlorenen Welten am Beispiel der Familie Gallia.

www.czernin-verlag.com/buch/klimt-lost

Adresse:

Klimt Villa Wien

Feldmühlgasse 11, 1130 Wien

www.klimtvilla.at/

 Öffnungszeiten:

Donnerstag – Sonntag und Feiertag: 10.00 – 18.00 Uhr

Führungen Samstag und Sonntag, jeweils um 14.00 Uhr

Erreichbarkeit:

U-Bahn U4, Station Unter St. Veit

oder Straßenbahn 10, Haltestelle Verbindungsbahn

www.wienerlinien.at

www.wien.gv.at/stadtplan/

 

 

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