Die derzeit in Wien zu sehende Multimedia-Schau “Klimt. The immersive Experience” vermittelt mit Hilfe modernster Technologie einen Einblick in das Leben Gustav Klimts (1862-1918), die Entstehungsgeschichte seiner Werke und zeigt mehr als 200 seiner Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen mit einem völlig neuen Zugang.

Was bedeutet “immersive experience”? Die Übersetzung aus dem Englischen bezeichnet sie als eindringliche Erfahrung, vermittelt durch 3 D-Technologie. Konkret handelt es dabei um eine neue 3D-Technologie, die eine multimediale Illusion aus Bild und Ton erzeugt.

Während das Leben und die Entstehungsgeschichte seiner Werke traditionell durch Texte, Zeittafeln, Videos und Fotos präsentiert werden, erwartet die BesucherInnen mit der Multimedia-Show das wahre Highlight der Präsentation. In einem riesigen Saal mit einer Vielzahl an Sitzgelegenheiten werden in einer einzigartigen Installation Zeichnungen und Gemälde Gustav Klimts in vielfacher Vergrößerung gezeigt, durch mehrdimensionale Projektionen miteinander verwoben und durch Videoanimationen zum Leben erweckt.

Zu sehen sind Werke aus allen Schaffensphasen, beginnend mit seinen Arbeiten im Stil des Historismus und des Symbolismus, seinen Arbeiten für die Ausgestaltung des Burgtheaters, des Kunsthistorischen Museums und später für die Wiener Secession (Plakate, Beethovenfries), über die Werke aus der “goldenen Phase” (Bildnis Adele Bloch-Bauer, Der Kuss) und den Stoclet-Fries mit seinem berühmten Lebensbaum bis hin zu seinen Frauenbildnissen und Landschaftsbildern.

Durch die Vergrößerung werden Details sichtbar gemacht, durch die Mehrfachprojektionen Bilder zueinander direkt in Verbindung gesetzt und durch Videoanimationen die Illusion von Bewegung erzeugt. So werden die am Attersee entstandenen Landschaften auf eine Art und Weise projiziert, dass man als BetrachterIn das Gefühl hat, auf einem Floß im Wasser zu sitzen und die Landschaft rundherum zu betrachten; dabei ziehen Wolken am Himmel, Vögel fliegen vorbei, Rauch kommt aus den Schornsteinen Bäume bewegen sich im Wind, Hirsche äsen im Wald.

Diese Multimediavorstellung wird durch die Verbindung mit der darauf abgestimmten Musik zu einem Erlebnis, das eine andere Wahrnehmung, andere Perspektiven und einen neuen Zugang zu den Werken Klimts ermöglicht.

Die Vorstellung dauert 35 Minuten, und ich kann nur empfehlen, sich die Zeit zu nehmen und sich die Vorstellung zweimal anzusehen. Einerseits deswegen, weil man mit einer Fülle von Eindrücken konfrontiert wird, die man alle beim ersten Mal gar nicht aufnehmen kann; andererseits macht es auch Sinn, nach der ersten Vorstellung die eigene Perspektive zu wechseln und einen Sitzplatz in einem anderen Teil der Halle einzunehmen.

Nach dieser Vorstellung gibt es die Möglichkeit, selbst durch das Ausmalen von Vorlagen aktiv zu werden. Danach wartet noch ein weiteres Highlight: mit Hilfe einer VR-Brille kann man sich auf eine elf Minuten dauernde virtuelle Reise durch – oder eigentlich in – Werke von Gustav Klimt begeben.

Kunst als Erlebnis, das berührt, anregt und neue Sichtweisen eröffnet – vermittelt durch innovative Technologien, die eine neue Sichtweise und dadurch neue Erfahrungen ermöglichen.

Link: Trailer https://www.cofo.at/events/klimt-the-immersive-experience.html#videos

Veranstaltungsort: Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien

erreichbar mit Straßenbahn Linie 18 (Station Viehmarktgasse) und/oder U3 (Station Schlachthausgasse)

Öffnungszeiten: bis 2. Oktober 2022

Dienstag, Mittwoch, Sonntag: 10:00 -18:00 Uhr

Donnerstag, Freitag, Samstag: 10:00 – 20:00 Uhr

Tickets: können online oder an der Kasse gekauft werden; Time-Slot-Ticket erforderlich! https://klimt-experience.com/tickets_infos/