Michela Ghisetti

Michela Ghisetti

In der Pfeilerhalle der Albertina wird derzeit die erste umfassende museale Retrospektive der Künstlerin Michela Ghisetti präsentiert.

Michela Ghisetti wurde 1966 in Bergamo geboten, studierte an der Accademia Carrara di Belle Arti und anschließend an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Wien.

Die Retrospektive zeigt Werke, die seit 2005 in verschiedenen Werkphasen entstanden sind und gibt damit einen Überblick über die große Vielfalt und Vielseitigkeit ihres künstlerischen Schaffens. Die Bandbreite ihres Werkes reicht von großformatigen fotorealistischen Porträts über abstrakte Gemälde bis hin zu Skulpturen.

Michela Ghisetti, FELICIA, 2010. Buntstift auf Holz. ALBERTINA, Wien © Michela Ghisetti

In Ihrer Kunst verbindet sie biografische mit kunsttheoretischen Elementen, arbeitet mit verschiedenen Materialien, zeichnet fotorealistische Porträts und malt abstrakte Bilder, arbeitet bevorzugt auf Papier und setzt Farbigkeit und auch die Reduktion der Farbigkeit gezielt ein.

Ich liebe Gegensätze, ich integriere Gegensätze. Kreiere ich aus dieser Mitte Das was zu Hause ist? Ich liebe die Welt. Die Welt ist Multipolar und ich bin Das” (Michela Ghisetti, Ich gehe nach Hause)

Michela Ghisetti, MAGIC CARPET RIGHT LOVE, 2015. Acryl, Farbstifte auf Karton. ALBERTINA, Wien © Michela Ghisetti

Es geht ihr dabei um die Beschäftigung mit der Frage von Leben und Tod, mit Themen wie den Rollen der der Frau in der heutigen Gesellschaft und ihrer Darstellung, der Integration, des Zulassens von Diversität und der Verbindung von scheinbaren Gegensätzen. Sie zeigt die Bedeutung von Vielfalt und eines Miteinanders, in dem der Unterschied eine Bereicherung darstellt.

“Für mich ist Arbeit mit Kunst immer stark mit der Seele verbunden, jeder kann das nennen, wie er will, für mich ist ist dies ein großer innerer Raum, den ich fülle – einmal mit Strichen, einmal mit Farbe, einmal mit extremem Fotorealismus. So treffe ich Aussagen zu Fragen, die sicher nicht nur mich beschäftigen.” (Michela Ghisetti, Ich gehe nach Hause)

Michela Ghisetti, In Whose Watery Vastness Life Began, 2019. Acryl auf Karton.© Michela Ghisetti. Foto © Daniela Beranek

Die einzigartigen Werke dieser Gegenwartskünstlerin sind eine Entdeckung wert, weil sie uns zeigen, wie eine Künstlerin Fragen unserer Zeit aufgreift und in ihrem Werk umsetzt und uns gleichzeitig zu einer Beschäftigung damit anregt.

“Ich möchte die Leute in Bewegung bringen, ihre Art zu denken und zu sehen auflockern”. (Michela Ghisetti, Ich gehe nach Hause)

Allen, die sich mit der Künstlerin und ihrem Werk vertiefend beschäftigen wollen, sei das auf YouTube veröffentlichte sehr interessante Gespräch der Kuratorin der Ausstellung in der Albertina, Antonia Hoerschelmann, mit der Künstlerin in ihrem Atelier empfohlen:

Link zum Gespräch der Kuratorin Antonia Hoerschelmann mit Michela Ghisetti: Ein Atelierbesuch (25 min): https://www.youtube.com/watch?v=bLdGcAbgjSk

Michela Ghisetti, Lih, Kisha, Alika, Emefa, Mali, Naledi, Aayana, Kya, Libby, Jasira, 2019/20.
10 Puppen aus Holz, Shekere, Metall, Fäden, Palmen, Quasten, Perlen, Federn, Glas, Tierhaaren und Leder
© Michela Ghisetti. Foto © Daniela Beranek

Die Ausstellung ist nur noch bis 20. März 2022 in der Albertina zu sehen!

Adresse: Albertina, Albertinaplatz 1, 1010 Wien https://www.albertina.at/

Öffnungszeiten: täglich 10.00-18:00 Uhr, Mittwoch und Freitag 10.00 bis 21:00 Uhr

Link: Homepage Michela Ghisetti https://www.ghisetti.at/

Literatur: Michela Ghisetti (Hg.), Ich gehe nach Hause. Jot Kringel Verlag. Graz 2018

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