Rosa Mayreder

Rosa Mayreder

Theoretikerin der Ersten Frauenbewegung

Rosa Mayreder, geb. Oberbayer, wurde 1858 in Wien geboren. Ihre gutbürgerliche Familie ermöglichte ihr Bildung und die Möglichkeit, als Malerin und Schriftstellerin tätig zu werden. Sie war Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin, Kulturphilosophin, Librettistin und Malerin.

Rosa Mayreder
1858 – 1938

Nach ihrer Heirat mit Karl Mayreder im Jahr 1881 führte das Ehepaar einen Salon, in dem Künstler und Intellektuelle verkehrten.

Vor allem aber war Rosa Mayreder einer der führenden Frauen der Ersten Frauenbewegung. Sie hat 1893 mit Marie Land und Auguste Fickert den Allgemeinen Österreichischen Frauenverein gegründet, dessen Vizepräsidentin sie 10 Jahre lang war. Ab 1894 trat sie bei Versammlungen auf und hielt Vorträge. Mit Marie Lang und Augsute Fickert gab sie von 1899 bis 1902 die Zeitschrift „Dokumente der Frauen“ heraus. 1897 war sie Mitbegründerin der Kunstschule für Frauen und Mädchen (später Wiener Frauenakademie), da zu dieser Zeit für Frauen kaum Möglichkeiten eines Kunststudiums an staatlichen Einrichtungen bestand. Gemeinsam mit Betha von Suttner war sie vor und während des Ersten Weltkriegs in der Friedensbewegung aktiv und gründete 1919 den österreichischen Zweigs der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“, dessen Vizepräsidentin sie 1921 wurde.

Rosa Mayreder war eine der wichtigsten Theoretikerinnen der Ersten Frauenbewegung. In ihren Büchern wandte sie sich gegen die Diskriminierung der Frauen durch die aufgrund der traditionellen Geschlechterrollen ungleichen Machverhältnisse und trat für die Änderung der Stellung der Frau in der Gesellschaft ein. Grundlage dafür war die Erkenntnis, dass die Geschlechterrollen gesellschaftlich-kulturell bedingt und damit veränderbar sind. Einen wesentlichen Schlüssel für diese Veränderung sah sie im Eintreten für gesetzliche und politische Gleichberechtigung und in der Bildung, die wesentlich für die Selbstbestimmung der Frauen sind.

Rosa Mayreder starb 1938 in Wien.

Ihre Bücher „Zur Kritik der Weiblichkeit“ (1905) und „Geschlecht und Kultur“ (1923), die aus der Zeit heraus, in der sie geschrieben wurden, sind zu Klassikern der Ersten Frauenbewegung geworden.

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