Hubert Scheibl

Hubert Scheibl

Seeds of Time: Online-Führung

Museen und Ausstellungshäuser sehen sich in Zeiten der Corona-Pandemie vor die frage gestellt, wie sie die aktuellen Ausstellungen trotz Schließung der Ausstellungsstätten für Besucherinnen und Besucher zugänglich machen und präsentieren können.

Die verschiedenen Online-Formate ermöglichen einen Einblick in die Ausstellungen und einen Kennenlernen der Werke. Damit eröffnen sie auch jenen, die aus den verschiedensten Gründen diese Ausstellung nicht hätten besuchen können, einen Einblick in das Schaffen der KünstlerInnen.

Die Albertina in Wien gehört zu jenen Museen, die mit ihren Online-Formaten Maßstäbe gesetzt hat. Für die Ausstellung von Hubert Scheibl, Seeds of Time, wurden zwei Online-Formate, die virtuelle Eröffnung und eine Online-Führung auf YouTube kostenlos zur Verfügung gestellt.

Hubert Scheibl, Kalben, 2020/21.Öl auf Leinwand, © Hubert Scheibl | Foto: Pixelstorm

Hubert Scheibl ist einer der wichtigsten Vertreter der abstrakten Malerei in Österreich. Geboren 1952 in Gmunden, hat er von 1976 bis 1981 an der Akademie der bildenden Künste bei Max Weiler und Arnulf Rainer studiert. In den 1980er Jahren war ein Mitglied der Gruppe der Neuen Wilden.

In seinem Werk befasst er sich mit grundlegenden Themen wie Evolution und Entwicklung, Natur, Zeit und Raum.

Insgesamt umfasst die Ausstellung, die die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Albertina ist, vier Werkgruppen: großformatige Gemälde aus den 1990er Jahren, Zeichnungen, Skulpturen und aktuelle Arbeiten aus den letzten Jahren. Die in der Zeit der Pandemie entstanden Werke zeigen die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Pandemie und seine künstlerische Antwort darauf.

„Ich versuche mit meinen Arbeiten Fragen zu stellen und einen Beitrag zu formulieren, der letztlich mit unseren Sehnsüchten und Vorstellungen davon zu tun hat, was die Welt ist und was sie vielleicht bedeuten sollte.“ (Hubert Scheibl)

Hubert Scheibl, Kage – RII, 1994/1995. Öl auf Leinwand. ALBERTINA, Wien − Dauerleihgabe der American Austrian Foundation, Inc. – ermöglicht durch die Schenkung von Mortimer D.A. Sackler and Jacqueline Sackler

Bilder und Skulpturen sind Werke, die für die unmittelbare Betrachtung geschaffen wurden. Besonders die abstrakte Kunst verlangt nach einer intensiven Auseinandersetzung der BetrachterInnen mit dem jeweiligen Kunstwerk. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr.in Antonia Hoerschmann, hat dies in ihrer Einführung sehr treffend formuliert, wenn sie sagt, dass die BetrachterIn sich darauf einlassen soll, “wie ein Gemälde einem begegnet, was es in einem auslöst, und in welche Welten, Gedanken und Emotionen es einen hineinzieht, in dem Moment, in dem man sich ihm gegenüber befindet“.

Die sehr interessante und kurzweilige Online-Führung, in dem uns die Kuratorin gemeinsam mit dem Künstler durch die Ausstellung führt, vermittelt uns einen anderen, persönlichen und sehr speziellen Zugang zu seinem Werk. Durch das Gespräch mit dem Künstler können wir seine Werke und seine Gedanken dazu kennenlernen, Einblicke in seine Herangehensweise und Arbeitsabläufe gewinnen und Werke im Detail betrachten. Damit gelingt es, die abstrakten Werke näherzubringen und Zugänge für die Beschäftigung damit zu schaffen.

“Ich setze mich mit sinnlichen Formaten des Sichtbaren auseinander und suche archetypische Urbilder aus dem kollektiven Unbewussten.“ (Hubert Scheibl)

Hubert Scheibl, Steps of Evolution, 2020/21. Öl auf Leinwand© Hubert Scheibl | Foto © pixelstorm

Link zur Online-Führung: https://www.youtube.com/watch?v=dknWMJmdRe8 (47 min)

Link zur virtuellen Eröffnung der Ausstellung: https://www.youtube.com/watch?v=hevmu2XWFYc (37 min)

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