Cybermobbing und Cybersexismus

Cybermobbing und Cybersexismus

Unter Cyber-Mobbing versteht man lt. Saferinternet.at „das absichtliche Beleidigen, Bloßstellen, Bedohen oder Belästigen im Internet oder über das Handy über einen langen Zeiraum hinweg.“

In Österreich ist Cyber-Mobbing seit 1. Jänner 2016 Straftatbstand. Die „Fortgesetzte Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems“ wurde als §107c in das Strafgesetzbuch aufgenommen.

Die britische Journalistin, Autorin, Blogerin und Feministin Laurie Penny hat sich in ihrer Streitschrift „Cybersexismus“ (in engl Sprache erstmals 2013, in dt. Sprache 2015 erschienen) mit dem Phänomen der Frauenfeindlichkeit und des Frauenhasses im Internet auseinandergesetzt.

Auf der Basis von Recherchen, ihren eigenen Erfahrungen als Bloggerin und ihres jahrelangen Engagements für Frauenrechte hat sie ausgehend von dem Prinzip, dass „das Internet sozial, ökonomisch und politisch frei sein sollte und jede und jeder überall neue interaktive Plattformen aufbauen, die Grenzen des menschlichen Wissens erweitern…können sollte“ die Frage untersucht, warum für Frauen, die im Netz aktiv sind, Frauenfeindlichkeit zum Alltag geworden ist.

In ihren sprachlich manchmal recht drastischen Ausführungen behandelt sie den Sexismus der Massenpresse,  die Macht der Bilder, die Notwendigkeit des Umgangs mit dem Internet im 21. Jahrhundert, die ins Internet übertragene patriarchale Überwachung der Frauen,  den Umstand, dass Frauen immer noch die Fähigkeit Technikkenntnisse zu erwerben, abgesprochen wird, sowie die Übernahme und Veränderung von Vorurteilen gegen Frauen im Internet.

Als Ziel der Angriffe auf Frauen im Internet sieht sie, diese durch öffentliche Bloßstellung und Einschüchterung von ihren Internet-Aktivitäten abzuhalten und erklärt, dass Frauenfeindlichkeit im Netz – wie auch Offline – mit der Ausübung von Macht über Frauen zu tun hat.

Sie schreibt auch dagegen an, dass der Kampf gegen Cybersexismus als  Zensur oder Angriff auf die Redefreiheit bezeichnet wird. „Redefreiheit schließt nicht die Freiheit ein, andere ungestraft zu belästigen und mundtot zu machen.“

Laurie Penny sieht im Internet jedoch auch die Chance, Voruteile zu bekämpfen und und schließt ihren Beitrag mit dem Aufruf, eine neue soziale Architektur im Netz zu errichten.

(Laurie Penny studierte Englische Literatur am Wadham College in Oxford, ist Kolumnistin der britischen Tageszeitung The Independent, schreibt regelmäßig für The Guardian, The Times und New Statesman und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht)

http://Laurie-Penny.com

http://Saferinternet.at

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