Arik Brauer Ausstellung: Frauenschicksale

Arik Brauer Ausstellung: Frauenschicksale

Werke 1946-2018

Im Anlässlich des 90. Geburtstages von Arik Brauer ist im Salzburg Museum Neue Residenz die wunderbare Ausstellung “Arik Brauer – Frauenschicksale. Werke 1946–2018” zu sehen.

Arik Brauer ist einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Zeit nach 1945 und einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Schule des Phantastischen Realismus. Kennzeichnend für seine Malerei ist, dass er mit seinen figurativen Bildern Geschichten erzählt. Er malt die Wirklichkeit nicht ab, sondern setzt sich mit ihr auseinander und versucht “etwas von der Wirklichkeit zu begreifen” und “das dann Kraft meiner Phantasie zweidimensional auf eine Fläche zu bringen”. (Arik Brauer)

Die von Arik Brauer und Carl Aigner kuratierte Ausstellung “Frauenschicksale” gibt einen Überblick über die Beschäftigung des Malers mit der Thematik der Situation und der Emanzipation der Frauen seit dem Jahr 1946 und überrascht vor allem auch mit Werken aus den letzten Jahren.

Er thematisiert in dieser Ausstellung das Schicksal von Frauen, das Unrecht an Frauen und die Gewalt gegen Frauen. Er greift dabei historische, religiöse, kolonialistische und partriarchalisch-politische Gegebenheiten auf und interpretiert sie in seiner eigenen figurativen, erzählenden und bunten bildnerischen Sprache. Vor allem in seinen späteren Werken vermittelt er mit seiner Bildersprache selbst bei der Umsetzung von schwierigsten Themen immer auch Hoffnung.

Jedes der Bilder spiegelt die Intensität seiner Auseinandersetzung und große Humanität wider, mit der er über die Jahre die unterschiedlichen Themen verarbeitet hat. Es sind eindringliche Bilder, die eine Botschaft an uns senden und die jeden Menschen, der sie mit wachem Verstand und offenem Herzen betrachtet, zutiefst berühren.

Die Ausstellung zeigt Bilder, die sich mit der Aufarbeitung des Schreckens des Nationalsozialismus, dem Aufstand im Warschauer Ghetto, den Trümmerfrauen und dem Hunger nach dem Krieg, der Situation der Frauen in Afrika und in den islamischen Staaten, mit Hexenverbrennung, Gefangenschaft und Freiheit und mit dem Alter befassen.

Zu jedem Bild gibt es zusätzlich zum Titel eine kurze, prägnante, persönliche Erläuterung in ein, zwei oder drei Sätzen.

Als Beispiel habe ich das Bild “Malala” ausgewählt. Es erzählt die Geschichte von Malala Yousafzai aus Pakistan, die für die Schulbildung von Mädchen eintrat und aus diesem Grund im Alter von 15 Jahren im Jahr 2012 Opfer eines gezielten Attentats wurde, bei dem sie durch mehrere Schüsse schwer verletzt wurde, aber überlebt hat. 2014 wurde ihr der Friedensnobelpreis zuerkannt. Heute ist sie Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen.

Die Erläuterung zu diesem Bild von Arik Brauer: “Das Mädchen lernt. Das macht die Pflanzen blühen und die Männerwelt schwanken.”

Arik Brauer in der Einleitung der Publikation zur Ausstellung “Frauenschicksale”: “Es ist die größte Revolution aller Zeiten! Nicht eine Klasse oder Rasse, eine Religion oder Weltanschauung revoltiert. Es sind die Frauen, die Hälfte der Menschheit. In einem Teil der Welt hat sich endlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Männer und Frauen gleichwertige Wesen sind, mit gleichen Rechten in allen Lebensbereichen. Diese Wahrheit gilt es durchzusetzen. Weltweit in allen Gesellschaften, allen Religionen, allen Systemen.Jahrtausende alte Weltbilder und Traditionen werden nicht leicht überwunden. Aber wer diese “Mutter aller Revolutionen” versäumt, der wird von der Geschichte entsorgt und vergessen werden.” (Arik Brauer, Frauenschicksale. Werke 1946-2018. Hg. von Carl Aigner im Verlag des Salzburg Museum. Salzburg 2019. Seite 9)

Adresse:

Salzburg Museum Neue Residenz, Mozartplatz 1, 5020 Salzburg

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag: 9:00 – 17:00 Uhr

Die Ausstellung “Arik Brauer: Frauenschicksale. Werke 1946-2018” ist noch bis 22. April 2019 zu sehen!

Publikation zur Ausstellung:

Arik Brauer, Frauenschicksale. Werke 1946-2018. Hg. von Carl Aigner im Verlag des Salzburg Museum. Salzburg 2019

Kommentare sind geschlossen.