Ausflugstipp: Heiligenkreuz

Ausflugstipp: Heiligenkreuz

Ein kunsthistorisches Juwel der Romanik und Frühgotik

Ein besonderes Ausflugsziel in der Nähe von Wien ist das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald. Das im Jahr 1133 von Markgraf Leopold III. gestiftete und von Mönchen aus Burgund gegründete Zisterzienserkloster ist eines der ältesten Klöster Österreichs, das seit seiner Gründung ohne Unterbrechung bis heute besteht.

Sowohl Kirche als auch der Kreuzgang sind bis heute in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben und eindrucksvolle Zeugen der Bauweise der Zisterzienser im Mittelalter. Diese war geprägt durch die auf Beschlüssen des Generalkapitels beruhende Umsetzung einer einheitlichen Bauweise in ganz Europa, die in den Anfängen geprägt war durch eine Reduktion auf das Wesentliche, monumentale und harmonische Raumwirkung sowie einem Verzicht auf Farbe und Ornament.

Das Kloster, das bereits bei seiner Gründung den Namen Santa Crux, Heiligenkreuz, erhielt, hatte im 12. und 13. Jahrhundert einen raschen Aufschwung. Die romanische Kirche wurde 1187 eingeweiht. Die Kirche ist eine dreischiffe Pfeilerbasilika, das romanische Langhaus ein typisches Beispiel für die schmucklose Bauweise der Zisterzienser dieser Zeit. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche um einen gotischen Hallenchor erweitert. Besonders Bemerkenswert ist, dass etwas die Hälfte der aus dem Jahr 1290 Glasscheiben im Hallenchor erhalten geblieben sind. Das Chorgestühl der Mönche stammt aus dem Barock, die Ausgestaltung stammt vom venezianischen Bildhauer Giovanni Guiliani.

Der im 13. Jahrhundert frühgotisch ausgestaltete Kreuzgang, der eine Verbindung von Romanik und Gotik darstellt, und das Brunnenhaus sind bis heute erhalten geblieben. Bei den Glasfenstern im Kreuzgang, die zum Teil im Original erhalten sind, sind im “Grisaille-Stil”, einer schwarz-weiß-Technik gestaltet. Erst später, gegen Ende des 13. Jahrhunderts, wurden bunte Glasfenster erlaubt. Eines der berühmtesten Beispiele dafür ist das erhaltene Fenster im Brunnenhaus.

Der ebenfalls 1240 festgestellte Kapitelsaal, dessen heutige Ausgestaltung wesentlich von späteren Veränderungen im Barock und in der Neugotik geprägt ist, diente im 12. und 13. Jahrhundert als Grablege der Babenberger. Besonders beachtenswert ist auch die mitterlalterliche Arbeitsstätte des Klosters mit der für die Architektur der Zisterzienser typischen Bemalung.

In seiner wechselvollen Geschichte erlebte Heiligenkreuz besonders im Barock einen großen Aufschwung, wodurch im 17. und 18. Jahrhundert zu eine baulichen Erweiterung erfolgte.

Trotz Corona-Krise sind die Kirche und Kosteranlage (außer am Vormittag an Sonn- und Feiertagen) zu besichtigen; ein kostenloser Audioguide ist im Tagesticket, das sowohl online als auch an der Klosterpforte erhältlich ist, inkludiert.

Heiligenkreuz liegt rund 15 km südwestlich von Wien und ist sowohl mit dem Auto als auch mit Bahn und Bus (umsteigen von der Bahn in den Bus in Mödling, Bus 365 nach Alland) gut erreichbar.

Link Heiligenkreuz: https://www.stift-heiligenkreuz.org/anfahrt/

https://www.stift-heiligenkreuz.org/buchen/

Link Romanik: https://www.diequerdenkerin.at/romanische-kunst/

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