Ausstellung: Exposed to Painting

Ausstellung: Exposed to Painting

Herbert Brandl: Werke aus den letzten zwanzig Jahren

Herbert Brandl ist einer der bedeutendsten österreichischen Künstler der Gegenwart, dessen Werke in zahlreichen nationalen und internationalen Museen zu sehen sind. Das Belvedere 21 zeigt derzeit die Ausstellung “Exposend to Painting”, die seinem Schaffen der letzen zwanzig Jahre gewidmet ist und auch für diese Ausstellung vom Künstler geschaffene Werke zeigt.

Geboren 1959 in Graz und in Schwanberg/Steiermark aufgewachsen, besuchte er ab 1978 die Hochschule für angewandte Kunst in Wien, studierte bei Herbert Tasquil und Peter Weibel und entschied sich bereits sehr früh – gegen die damals moderne Konzept-, Medien- und Performancekunst – für einen eigenständigen Weg in der Malerei. Ab den 1980er-Jahren stellte er in Einzel- und Gruppenausstellungen aus und nahm an internationalen Ausstellungen teil, darunter an der documenta IX in Kassel (1992) und an der Biennale in Venedig (2007). In den Jahren 2004 bis 2019 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Die Ausstellung im Belvedere zeigt anhand von 31 Exponaten seine Beschäftigung mit unterschiedlichen Erscheinungsformen der Natur: Berge Flüsse, Seen, Blumen und Tieren.

Herbert Brandl, Ohne Titel, 2001 Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm Privatsammlung, Wien | Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien, Foto: Franz Schachinger, Wien, Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien

In seiner Malerei bewegt er sich zwischen Naturdarstellungen und Abstraktion. Die Intensität der Auseinandersetzung mit dem Motiv, mit Form und Farbe, die hochkonzentrierte Arbeit an den großformatigen Bildern, während der er ohne Vorzeichnung den Bildinhalt intuitiv gestaltet, ist in seinen Bildern für die Betrachter nicht nur zu sehen, sondern im übertragenen Sinne auch zu spüren, da sie es schaffen, eigene Erinnerungen zu wecken. Seine Wasserfälle sind von einer Kraft, dass man sie rauschen hört, man glaubt die Gischt des Wassers auf dem Gesicht zu spüren oder die kalte Luft der schneebedeckten Berge einzuatmen, während die Friedlichkeit seiner Seenlandschaften Ruhe ausstrahlt.

Durch sein Verständnis von Natur als ohne menschlichem Eingriff organisch und anorganisch Selbstgewachsenes setzt er sich mit den Umweltproblemen unserer Zeit bewusst auseinander und ist engagierter Umweltschützer. Zahlreiche Werke hat er bedrohten Naturräumen wie der Schwarzen Sulm oder der Koralpe in der Steiermark gewidmet.

Herbert Brandl, Ohne Titel, 2019 Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm Sammlung Oesterreichische Nationalbank, Foto: Markus Wörgötter, Courtesy Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien

Neben seinen mit unterschiedlichem Abstraktionsgrad gemalten Naturbildern liegt der Fokus in seinen neuesten großformatigen Arbeiten auf der Wirkung der Farbe.

Sowohl in der Ausstellung als auch in dem zur Ausstellung erschienenen sehr schön gestalteten Katalog begleiten Texte von Christoph Ransmayr die Bilder. Diese Texte wurden vom Autor für diese Ausstellung ausgewählt, bearbeitet und in Bezug zu den Bildern gesetzt. Wort und Bild, die sich gegenseitig verstärken, entfalten dabei in ihrem Zusammenspiel eine eigene, besondere Schönheit.

“Ob ich etwas bewirken kann bei jemandem, der das Bild betrachtet, kann ich nicht beeinflussen. Ich bin manchmal überrascht, wie Menschen auf meine Malerei reagieren, nämlich mit starken Gefühlen; das lässt mich weitermalen.” (Herbert Brandl, Ö1, 27.04.2017)

Katalog: Herbert Brandl. Exposed to Painting. Die letzten zwanzig Jahre. HG. Stella Rollig, Rolf H Johannsen. London 2020

Diese Ausstellung ist noch bis 26. Oktober 2020 zu sehen!

Adresse: Belvedere 21, Arsenalstraße 1, 1030 Wien https://www.belvedere.at/besuch

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 11:00-18:00 Uhr, Abendöffnung: Donnerstag und Freitag bis 21:00 Uhr. Montags nur an Feiertagen geöffnet!

Weitere Ausstellungen 2020: Ultra Hybrid, Kunsthaus Graz, 3. Juli -18. Oktober 2020; Bad Romance, Künstlerhaus , Halle für Kunst & Medien, Graz, 3. Juli – 18. Oktober 2020

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