Beethoven Museum Wien

Beethoven Museum Wien

Auf den Spuren Beethovens in Wien

Wer einen Ausflug nach Heiligenstadt macht, sollte einen Besuch dieses kleinen, feinen, Museums nicht versäumen. Die ursprüngliche Beethovengedenkstätte wurde 2017 zu einem Museum erweitert, das seine Zeit, sein Leben und Schaffen, in Wien dokumentiert.

Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren und lebte von 1792 bis zu seinem Tod 1827 in Wien. Bereits seit seinem dreizehnten Lebensjahr hatte das Wunderkind eine Anstellung bei der Bonner Hofkapelle, gab Klavierunterricht und veröffentlichte erste Kompositionen. 1787 kam er erstmals nach Wien, um bei Mozart zu studieren. 1792 trat er seine Reise nach Wien an, um bei Josef Haydn Unterricht zu erhalten. Ein dauerhafter Aufenthalt in Wien war ursprünglich nicht geplant. Zwei einschneidende Veränderungen während seines Wienauftenhaltes, der Tod seines Vaters und die sich nach der französischen Revolution zuspitzende politische Lage im Rheinland, führten dazu, dass er sein weiteres Leben in Wien verbringen sollte.

Bei seiner Übersiedlung nach Wien gab ihm sein Freund, Graf Ferdinand Ernst von Waldstein, 1792 die prophetischen Worte mit auf den Weg: “Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydn´s Händen.”

Heiligenstadt, heute Teil des 19. Wiener Gemeindebezirks, war damals ein Vorort weit vor den Toren Wiens und ein bekannter Kurort, da es dort damals noch Schwefelquellen und ein öffentliches Badehaus gab.

Den Sommer 1802 verbrachte Beethoven in Heiligenstadt, in jenem Haus, in dem sich heute das Museum befindet. Die Geschichte des Hauses in der heutigen Probusgasse 6 geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Es wurde mehrmals umgebaut und 1732 entstand dort eine Bäckerei mit Backstube und einer darüberliegenden Bäckerwohnung. In der rechten oberen Wohnung mit Blick auf den Garten hat Beethoven den Sommer verbracht.

Beethoven hat in diesem Umfeld die Sturm-Sonate geschrieben und erste Skizzen zu seiner 3. Symphonie gemacht. Von besonderer Bedeutung ist dieser Ort auch, weil er hier das sogenannte “Heiligenstädter Testament” verfasst hat. Dabei handelt es sich um einen Brief an seine Brüder, den er unter dem Eindruck seines sich verschlimmernden Gesundheitszustandes, besonders seines fortschreitendes Gehörleidens, verfasste. Dieser Brief wurde nie abgeschickt, blieb jedoch erhalten und gibt uns Einblick in die tiefe Verzweiflung dieses großen Künstlers über seine voranschreitende Taubheit.

Das Museum folgt der thematischen Gliederung ankommen, erholen, komponieren,verdienen, aufführen, vermachen. Im Mittelpunkt stehen der Künstler und sein musikalisches Schaffen und das gesellschaftliche und musikalische Umfeld, in dem er wirkte.

Keinesfalls versäumen sollten Sie auf Ihrem Rundgang durch das Museum den wunderbaren kleinen Garten, der bis heute einen Blick auf den Kirchturm der Heiligenstädter Kirche freigibt.

Adresse: Beethovenmuseum, Probusgasse 6, 1190 Wien

Wichtig: Da sich um ein altes historisches Gebäude handelt, ist das Museum nicht barrierefrei!

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00

Erreichbarkeit: U4 bis Heiligenstadt, dann Bus 38 A (Richtung Cobenzl/Kahlenberg) bis zur Haltestelle “Fernsprechamt Heiligenstadt”, nach ein paar Schritten stadtauswärts die Nestelbachgasse hinaufgehen, dann gelangt man zum Pfarrplatz an dessen Ende man auf der linken Seite die Probusgasse einbiegt.

Literatur:

Beethoven Museum. Hg. Wien Museum. Wien 2019

Ludwig van Beethoven, Heiligenstädter Testament. Faksimile. Hg. von Hedwig M. von Asow. Verlag Doblinger. Wien-München, erweiterte Neuauflage, 1992

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