Lieselott BESCHORNER

Lieselott BESCHORNER

zum 91. Geburtstag

“Erfolg ist, wenn andere Menschen an meinen Werken gefallen finden” (Lieselott Beschorner,  22. September 2018)

Lieselott Beschorner wurde am 24. September 1927 in Wien geboren. “Von Kind auf hat es mich dazu gedrängt, ich habe immer gezeichnet.” Ein Weg, der sie nach dem Krieg an die Akademie der Bildenden Künste führen sollte. Von 1945 bis 1950 hat sie bei Professor Andersen studiert, von 1950-1953 an der Freskoschule von Prof. Albert Paris Gütersloh.

Bereits während des Studiums wurde sie zur Aufnahme in die Vereinigung Bildender Künstler der Wiener Sezession vorgeschlagen und gehörte ab 1951 zu den ersten weiblichen Mitgliedern.

Nach Abschluss des Studiums hat sie bis Mitte der 1970er Jahre an nationalen und internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen und ihr Werk in Einzelausstellungen präsentiert. Aus persönlichen Gründen hat sie sich allerdings zunehmend aus dem Ausstellungsgeschäft zurückgezogen.

Von 1955 bis 1986 hat sie als Zeichenlehrerin an der Berufsschule für Friseure unterrichtet; es war ein ungeliebter Brotberuf. Gleichzeitig aber hat sie in ihrem Haus im 18. Bezirk in Wien ein unvergleichliches Werk geschaffen.

“Man muss sein Handwerk lernen, üben und beherrschen” war und ist ihr Credo. Sie beherrscht es nicht nur, diese handwerkliche Grundlage ermöglichte ihr auch, sehr intuitiv zu arbeiten und ein unglaublich vielfältiges  Werk zu schaffen, dass in seiner Unterschiedlichkeit eine Einheit bildet und die Entwicklungsphasen der Künstlerin bis heute zeigt. Ihr kreatives Tun erlebt sie als einen “Flug ins ungewisse, voller Überraschungen”.

Als wesentlichste Schaffensperiode bezeichnet sie selbst jene der “Grotesken”, da sie sich in dieser Phase von der  schulischen, von der Akademie vorgegebenen, Linie löste und erstmals ihren ganz eigenen Stil entwickelte. Sie hat in jeder Phase ihre eigene, unverwechselbare,  Ausdrucksweise gefunden, aber immer auch den Mut gehabt, mit größter Sicherheit in die eigene Entwicklung wieder neue Wege zu gehen: von den Schichtenbildern, den Textilarbeiten, über die Groteskerien, Tonköpfe, Masken und Puppas, die Reliefbilder, Spontanzeichnungen bis hin zu den Collagen und Impulszeichnungen.

Trotzdem war sie der Öffentlichkeit als Künstlerin über Jahrzehnte kaum bekannt. Erst nach ihrem  88. Geburtstag wurde diese große Künstlerin für ihr Lebenswerk mit dem Kunstpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde im MUSA in Wien eine große Ausstellung mit dem Titel “Zwischen Abstraktion und Groteske” veranstaltet, in der Werke aus ihrer gesamten Schaffensphase gezeigt wurden.

Ihr Werk ist – vor allem durch großzügige Schenkungen der Künstlerin – in vielen renommieren öffentlichen Sammlungen vertreten. Allen voran in der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien, im Niederösterreichischen Landesmuseum, im Belvedere Wien, im Dommuseum Wien und in der Arthothek des Bundes.

Das Interesse an der kritischen Auseinandersetzung mit den Entwicklungen der Kunst und mit philosophischen Fragen gehört noch immer zu ihrem Leben. Ebenso wie die Freude am Zeichnen – bis heute!

Literatur:

Lieselott Beschorner. Zwischen Abstraktion und Groteske. Hg. für die Kulturabteilung der Stadt Wien: Berthold Ecker. Verlag für moderne Kunst Nürnberg. Wien 2011

Links: 

Werke von Lieselott Beschorner sind in folgenden Online-Galerien zu finden:

https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?SearchOption=musa&__jumpie#magwienscroll

https://digital.belvedere.at/search/%20Beschorner

 

 

 

 

 

 

 

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