Oma/Opa Projekt

Oma/Opa Projekt

Eine generationenverbindende Bildungsinitiative

Das OMA/OPA-Projekt ist ein psychosoziales Lernhilfeprojekt für bildungs- und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in Wien und Niederösterreich. Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt vom Verein NL40 – Verein zur Förderung des Menschen in seinem Bedürfnis nach Gesundheit, Kommunikation, Integration sowie Kunst und Kultur.

Im Rahmen dieses Projekts werden bildungs- und sozial benachteiligte SchülerInnen aus der Volks- und Mittelschule von freiwillig engagierten SeniorInnen und jüngeren Menschen betreut. Jedes Kind hat eine Bezugsperson, mit der es zweimal wöchentlich nachmittags für zwei Stunden in den Projekträumen des Vereins lernt. Der Lernstoff richtet sich dabei nach den schulischen Aufgaben. Doch das gemeinsame Lesen und Spielen kommen dabei nicht zu kurz. Bei Kindern mit nicht deutscher Muttersprache wird besonders darauf geachtet, dass sie ihre Sprachkompetenzen erweitern können. Zusätzlich zu den Lernnachmittagen gibt es weitere gemeinsame Aktivitäten wie Museums- und Kinobesuche oder Stadterkundungen. Die LernbegleiterInnen übernehmen auch eine wichtige MentorInnen-Funktion, da sie die Kinder auch beim Übergang von der Schule zur Ausbildung oder zum Beruf unterstützen.

Von Anfang an und in der Weiterentwicklung des Projekts wurden vielfältige Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Angebots gesetzt. Die Freiwilligen werden auf ihre Aufgabe vorbereitet und durch ein multiprofessionelles Team wertschätzend begleitet. Dieses Team bietet supervidierte Lernbeobachtung, den Einsatz von LerngruppenbetreuerInnen, die Begleitung durch PädagogInnen im Hinblick auf Methodik und Didaktik, durch Kommunikationstraining und Gesprächsrunden an.

Diese intensive Betreuung ist auch die Basis dafür, dass Kinder, die beispielsweise durch Kriegs- und Fluchterfahrungen traumatisiert waren, betreut und begleitet werden können. Wie der kleine Bub, der durch die Kriegserlebnisse so schwer traumatisiert war, dass er nicht nur aggressiv war, sondern auch aufgehört hatte, zu reden. Mit viel Geduld und Verständnis jahrelang von seiner “Oma” betreut, ist er jetzt ein junger Mann, der deutsch wie seine Muttersprache spricht, rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umgeht, seinen Lehrabschluss gemacht hat und im Beruf steht. Oder ein  kleines Mädchen, das im Projekt deutsch lernte, heuer ihren Lehrabschluss als Floristin machen wird, durch das ebenfalls vom Verein NL 40 angebotene Kunstprojekt in der Malerei  ihr Ausdrucksmittel gefunden hat und nach Abschluss der Lehre die Studienberechtigungsprüfung machen und danach Kunst studieren wird. Ihre ehemalige Betreuerin, ihre “Oma”, ist immer noch an ihrer Seite und begleitet sie auf ihrem Weg.

Das Projekt wurde im Jahr 2009 mit vier VolksschülerInnen und sechs freiwillig engagierten LernhelferInnen gestartet. Im Jahr 2019 konnten bereits 94 Kinder und Jugendliche von über 130 Freiwilligen betreut werden. Trotz schwieriger finanzieller Situation verbindet das Projekt nunmehr seit 10 Jahren mit großem Engagement und Erfolg Generationen und ist eine konstruktive Antwort auf die gesellschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels, der Migration und der Integration.

Link: https://www.nl40.at/

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