Das Plakat als Kunstwerk

Das Plakat als Kunstwerk

Werbeplakate der Jahrhundertwende

Ende des 19. Jahrhunderts begannen bedeutende KünstlerInnen in Paris damit, Werbeplakate für Tanzlokale, Veranstaltungen, Ausstellungen und verschiedene Produkte anzufertigten. Damit wurde Plakatwerbung zur Kunstform. Diese Plakate wurden vom Publikum und der Kunstkritik mit so großer Begeisterung aufgenommen, dass man sogar von einer “affichomanie” (einem Plakatwahn) sprach.

Vorgestellt werden diese Plakate in einer Sonderausstellung mit dem Titel “La Bohéme. Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmatre” in der Landesgalerie Linz, die 110 Werke aus dieser Zeit präsentiert.

Die von der Landesgalerie Linz in Zusammenarbeit mit dem Musée d’Ixelles, Brüssel, und dem Institut für Kulturaustausch, Tübingen, gestaltete Ausstellung ist in sechs Bereiche gegliedert, denen jeweils die Plakate zu den Themen Chanson & Cancan, Theater & Oper, Zirkus & Cabaret, Verführerinnen & Vorreiterinnen, Werbung & Reklame sowie Novellen & Journale zugeordnet sind.

Während die Plakate von Toulouse-Lautrec sonst oft nur als Ergänzung in Ausstellungen über sein Werk zu sehen sind, stehen sie hier im Mittelpunkt. Die Ausstellung zeigt alle von ihm geschaffenen Plakate, deren damals moderne Darstellung von KünstlerInnen und Szenen aus Veranstaltungslokalen nicht nur für seine Zeit, sondern weit darüber hinaus für die visuellen Kommunikation prägend war. Vor allem aber setzt diese Ausstellung seine Werke zu den Vorläufern und den zeitgleich geschaffenen Plakaten anderer KünstlerInnen in Beziehung.

Es waren die großen KünstlerInnen ihrer Zeit, die Plakate mit neuen Sujets entwarfen: Henri de Toulouse-Lautrec, Alfons Mucha, Félix Vallotton, Pierre Bonnard, Théophile-Alexandre Steinlen, Jules Chéret oder Eugène Grasset. Clementine-Hèlene Dufau entwarf ein Werbesujet für die Zeitschrift der ersten feministischen Frauenbewegung “La Fronde”.

Über die dargestellten Inhalte vermitteln sie einen ganz speziellen Einblick in das Leben der sogenannten “Belle Epoche” um 1900, der auch die Schattenseiten dieser Zeit deutlich macht. Plakate mit politischen Inhalten waren zu dieser Zeit zwar nicht üblich, die Darstellung von sozialkritischen Bezügen erfolgte aber über die Darstellung der Bildinhalte -wie beispielsweise bei Toulouse-Lautrec, oder über die Werbung für Romane mit sozialkritischem Inhalt wie bei Théophile-Alexandre Steinlen.

Die Ausstellung ist noch bis 19.Jänner 2020 zu sehen!

Adresse: Landesgalerie Linz, Museumstraße 14, 4010 Linz http://www.landesmuseum.at

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag: 10:00 -18:00 Uhr, Donnerstag: bis 21:00 Uhr. Feiertag: 10:00-18:00 Uhr. Am 24.25. und 31. Dezember 2019 geschlossen! 26. Dezember 2019: 10:00-18:00 Uhr, 1. Jänner 2020: 12:00 – 18:00 Uhr, 6. Jänner 2020: 10:00-18:00 Uhr.

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