Klimawandel: Just Transition!

Klimawandel: Just Transition!

Veränderungen sozial gerecht gestalten

Die Begriffe Klimawandel und Klimaschutz sind überall präsent. Ihre Auswirkungen, wie Trockenheit oder die verheerenden Buschfeuer in Australien auf der einen, und verstärkte Regenfälle, Überflutungen und Stürme auf der anderen Seite, stehen im Mittelpunkt der Medienberichterstattung.

Klimaschutz bedeutet ist aber nicht nur eine ökologische Herausforderung, Klimapolitik ist auch eine soziale Frage. Denn wenn Naturkatastrophen ganze Ernten vernichten, Wasser, Nahrungsmittel und Rohstoffe teurer werden, bedeutet das auch, dass sich Menschen mit geringem Einkommen Lebensmittel, Wasser, Energie und Mobilität nicht mehr leisten können.

Wenn die Ziele des Pariser Abkommens der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2015 mit den Vorgaben zur Reduktion des Kohlenstoffdioxidausstosses erreicht werden sollen, werden zudem tiefgreifende Veränderungen unseres Wirtschaftssystems notwendig sein, die massive soziale und gesellschaftliche Auswirkungen haben werden.

Im Blog “System Change not Climate Change” werden als wesentlichste Veränderungen der Umbau der Energieversorgung in Richtung nachhaltige, naturverträgliche und erneuerbare Energie, die Einführung von energie-, umwelt- und ressourcenschonenden Produktionsweisen und der Umstieg auf Formen von Mobilität, die nicht mehr auf fossilen Brennstoffen und motorisiertem Indiviualverkehr basieren, genannt. https://systemchange-not-climatechange.at/de/just-transition-positionspapier/

Das Konzept von “Just Transition” wurde zuerst von der internationalen Gewerkschaftsbewegung entwickelt, um während des Strukturwandels hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft die negativen sozialen Auswirkungen auf die Beschäftigten in ganzen Sektoren und Regionen (z.B. Kohleabbau, Automobilindustrie und Zulieferer) abzufangen.

Diese Konzepte haben das Ziel, den Übergang sozial verträglich zu gestalten und verknüpfen Umweltpolitik sowohl mit Arbeits- und Sozialpolitik, der Stärkung der demokratischen Rechte und der Mitspracherechte der Betroffenen bei der Festlegung der Ziele und der Gestaltung neuer Zukunftsperspektiven.

In einem Artikel zu Just Transition haben Michel Soder und Christine Pristinger anhand von unterschiedlichen Beispielen in den Bereichen Mobilität (Kolumbien, Bogotá) und Energieeffizienzstandards (USA, Kalifornien) gezeigt, dass sich Just Transition Strategien an den regionalen Gegebenheiten und Erfordernissen orientieren müssen und für ihre erfolgreiche Umsetzung die Einbeziehung und Mitsprache der verschiedensten, von den Maßnahmen betroffenen, Gruppen auf allen Ebenen erforderlich ist. https://awblog.at/just-transition-klimapolitik-soziale-frage/

Mittlerweile wird der Begriff “Just Transition” in einer umfassenderen Form verwendet und steht für einen gerechten Übergang in eine sozial-ökologische Gesellschaft, die allen Menschen ein guten Leben sichert.

Voraussetzungen für diesen Weg der “Just Transition” sind eine demokratische Gesellschaft und ein funktionierender Sozialstaat.

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