Padhi Frieberger

Padhi Frieberger

Fotokunst – Ausstellung

Der österreichischen Künstler Padhi Frieberger (1931-2016) hat in einem Interview einmal gesagt “ich wollte mich eigentlich nicht spezialisieren”.

Er war Maler, Fotograf, Bildhauer, Objektkünstler und Musiker und obwohl er sich selbst konsequent dem Kunstmarkt verweigert hat, nie einer Gruppierung angehörte und daher im Kunstbetrieb kaum sichtbar wurde, kann er rückblickend als einer der radikalsten und weitblickendsten österreichischen Künstler nach dem 2. Weltkrieg bezeichnet werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er 1947 als Autodidakt sich mit bildender Kunst zu befassen. Bereits Anfang der 1950er Jahre begann er mit seiner Arbeit an inszenierten Fotografien und Künstlerfotografien, fertigte Assemblagen und Materialcollagen aus Holz- und Metallfragmenten und begann mit der Erstellung von Mail-Art (als es für diese noch nicht einmal einen Begriff gab), die er in die ganze Welt verschickte. Mit seiner Kunst voll von Kreativität und Phantasie war er nicht nur Avantgarde, sondern vielen Entwicklungen weit voraus.

Seinem Anspruch an Autonomie entsprechend sah er sich als “Ein-Personen-Bewegung” mit dem Ziel der Umsetzung der Utopie der Avantgarde, Kunst und Lebenspraxis zu verbinden. Er war einer der Ersten, die die Anliegen der Ökologie- und Friedensbewegung aufgriffen. Eines der in der Ausstellung seines fotografischen Werkes gezeigten Bilder stammt aus dem in den Jahren 1953/1955 entstandenen Zyklus Baumsterben, in dem er sich bereits damals mit dem Thema Umweltzerstörung beschäftigte.

Seine Fotografien wurden zur Umsetzung der jeweiligen Botschaft von ihm genauestens geplant, Menschen und Objekte arrangiert, Szenen gestaltet. Als äußerst klarsichtigem, kritischem Beobachter seiner Zeit ging es ihm immer um Aussagen, niemals um Dekoration. Vor seinem Tod hat er sogar die Rahmung der Fotografien bis ins kleinste Detail festgelegt.

“Ich mache genau das, was irgendwie in Zusammenhang steht mit meiner Charakterlichkeit, mit meiner Art Mensch” – diesen Weg ist er konsequent gegangen.

Sein Nachlass befindet sich in der Österreichischen Galerie Belvedere, in der Albertina Wien, in der Fotosammlung des Landes Niederösterrreich und in der Fotosammlung Ostlicht.

Aus den Beständen der Fotosammlung Ostlicht und Leihgaben wurde die Ausstellung “Padhi Frieberger. Frische Luft ist nicht alles. Fotokunst 1950-2000” zusammengestellt.

Die Ausstellung ist bis 18. April 2021 zu sehen!

Adresse: Westlicht. Schauplatz für Fotografie, Westbahnstrasse 40, 1070 Wien https://www.westlicht.com/

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag: 14:00-19:00 Uhr, Donnerstag: 14:00-21:00 Uhr, Samstag, Sonntag Feiertag: 11:00-19:00 Uhr

Austellungsplakat
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