Italiensehnsucht!

Italiensehnsucht!

Idealbilder und Lebensrealitäten

Die Ausstellung Italiensehnsucht! begibt sich auf die Spuren deutschsprachiger KünstlerInnen, die in der Zeit von 1905 bis 1933 in Italien gelebt und gearbeitet haben.

Da die von Kuratorin Martina Padberg kuratierte Ausstellung derzeit im Museum im Kulturspeicher in Würzburg nicht besichtigt werden kann, geben uns zwei ganz ausgezeichnete Online-Führungen die Möglichkeit, auf den Spuren der KünstlerInnen der klassischen Moderne nach Italien zu reisen.

Zum Studium der antiken Stätten und der Malerei der Renaissance sind KünstlerInnen bereits seit Jahrhunderten nach Italien gereist. So richtig in Mode kam Italien ab Ende des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert, als Bildungsreisen nach Italien für den europäischen Adel und das Bürgertum zum guten Ton gehörten. In Deutschland hat dazu sicher auch die Veröffentlichung der Reisetagebücher von Johann Wolfgang von Goethe über seine “Italienische Reise” beigetragen.

Mit der Ausstellung von nach der Jahrhundertwende entstandenen Werken wird die Bedeutung Italiens als Reiseziel, Lebensort und Ort künstlerischer Inspiration für deutsche MalerInnen und BildhauerInnen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts anhand von Bildern, Skulpturen und Fotografien gezeigt. Werke aus verschiedenen Stilrichtungen – vom Spätimpressionismus, über Expressionismus bis zur neuen Sachlichkeit – die uns den Blick auf das von den KünstlerInnen vermittelte Italien eröffnen.

Es sind Orte wie Positano, Rapallo, der Golf von Sorrent, die ligurische Küste, Florenz und Rom, die für KünstlerInnen Reisezeile und in vielen Fällen auch zeitweise Lebensorte waren. Orte, die sie aus den verschiedensten Gründen aufsuchten: weil sie das Licht des Südens schätzten, einem verklärten Bild der Lebenswelt in Italien nachhingen, Kunststätten aufsuchten, oder weil das Leben in Italien billiger war.

Gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, dass die Kuratorin bei der Zusammenstellung der Ausstellung besonderes Augenmerk auf die damals in Italien tätigen Künstlerinnen Gabriele Münter, Anita Rée, Dora Hitz, Mathilde Vollmoeller-Purrmann, Maria Caspar-Filser, Emy Roeder gelegt hat und ihre Werke in der Ausstellung präsentiert.

In zwei hervorragenden Online-Führungen lädt uns die stellvertretende Direktorin des Museums, Dr.in Henrike Holsing, anhand von ausgewählten Werken zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein. Mit einer durch Leichtigkeit geprägten Vortragsweise führt sie uns in die Zeit des Entstehens der Kunstwerke und gibt uns mit fesselnden Erzählungen ein Einblick über das Leben und die Kunst dieser Zeit. Wesentlich unterstützt wird sie dabei durch eine eine hervorragende Kameraführung, die die Möglichkeit einer genauen Bildbetrachtung ermöglicht.

Es ist ein Rundgang in zwei Teilen: Der erste Teil (Dauaer: 21 Minuten) beschäftigt sich mit den spätimpressionistischen und expressionistischen Werken, wie beispielsweise von Gabriele Münter, Max Pechstein und Erich Heckel; im zweiten Teil (Dauer: 32 Minuten) werden Werke der Neuen Sachlichkeit vorgestellt.

Links:

Führung Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=kH2D8paHRX0

Führung Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=kI-iHE0OcLY

Kunstwerke der Ausstellung kommen zu Ihnen nach Hause: https://www.kulturspeicher.de/digitale-angebote/italiensehnsucht/index.html

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