HAYDNHAUS WIEN

HAYDNHAUS WIEN

Josef Haydn: Kreative Schöpfung in der Vorstadt

In der Haydngasse 19 im 6. Wiener Gemeindebezirk befindet sich das Haus, in dem Josef Haydn (1732-1809) seine letzten zwölf Lebensjahre verbracht hat.

Haydnhaus Wien, Haydngasse 19. Foto: Hertha Hurnaus © Wien Museum

Das wunderschön restaurierte Haus ist heute ein Museum, das diese letzten Lebensjahre und das Wirken des Komponisten anhand von Dokumenten und Schaustücken zeigt und zu einer musik- und sozialhistorischen Reise in das Wien um 1800 einlädt.

Josef Haydn hat das Haus zwischen seinen beiden Londonaufenthalten 1793 erworben und umbauen und vergrößern lassen. Er ließ es aufstocken und um zwei Seitentrakte erweitern, die damals wie heute den Garten umschließen. Schon um 1800 war es für wohlhabende BürgerInnen erstrebenswert, im Grünen zu wohnen. Das Haus lag damals „in der äußersten Vorstadt“, der Vorstadt Obere Windmühle, inmitten von Obstbäumen und Weingärten. Im Jahr 1797 hat er es dann gemeinsam mit seiner Frau Maria Anna (1729-1800) bezogen. Nach seinen Aufenthalten in der Großstadt London bot ihm das Haus die notwendige Ruhe zum Komponieren, gleichzeitig jedoch die gewünschte Nähe zur Musikstadt Wien.

Josef Haydn war damals ein berühmter und wohlhabender Mann. Nach seiner Zeit als Kapellmeister im Dienst der Fürsten Esterhazy in Eisenstadt, ging er nach der Auflösung des Orchesters durch Fürsten Anton I. und einem kurzen Aufenthalt in Wien nach London. Seine beiden Londonaufenthalte 1791/92 udn 1794/95 brachten ihm die Anerkennung des Londoner Hofes, großes Ansehen in der Musikwelt und die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford, zudem auch – durch die mit seinen Konzerten erzielen Einnahmen – Wohlstand. Als er das Haus bezog, war er bereits einer der berühmtesten Komponisten Europas. Das zeigt auch die Liste seiner Besucher, die den Weg zu ihm fanden, von seinem Schüler Ludwig van Beethoven, den Direktor der Hofbibliothek Gottfried van Swieten, den Komponisten Carl Maria von Weber, Ignanz Pleyel, Luigi Cherubini und Johann Nepumuk Hummel bis zur Witwe Mozarts, Constanze.

Im Museum werden Informationen über seinen Komponierstil und sein äußerst produktives  musikalisches Schaffen in dieser Lebensphase gegeben. Als herausragende Werke sind „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“ zu nennen. Die ehemalige österreichische Kaiserhymne (heute mit geändertem Text Nationalhymne der Bundessrepublik Deutschland) ist ebenfalls hier entstanden. Im Museum sind einige der erhaltenen Ehrenbezeugungen aus ganz Europa ausgestellt, die er für das Oratorium „Die Schöpfung“ erhalten hat und auf die er sehr stolz gewesen ist. Das Museum gewährt aber auch einen Einblick in die Lebenswelt Haydns, seinen Haushalt, seine harten Verhandlungen mit Musikverlagen und seine karitative Tätigkeit.

Josef Haydn ist am 31. Mai 1809 in diesem Haus gestorben.

Ein Raum im Haydn-Haus ist dem Komponisten Johannes Brahms, einem großen Bewunderer Josef Haydns, gewidmet. In diesem sind Möbel aus der ehemaligen Brahms-Wohnung ausgestellt.

Nach dem Besuch des Museums bietet an schönen Tagen in den Sommermonaten ein Besuch des zum Haus gehörenden Gartens Entspannung. Dieser wurde liebevoll nach dem Vorbild eines bürgerlichen Hausgartens gestaltet und ist eine einzigartige kleine grüne Oase in der Großstadt.

Dienstag bis Sonntag und Feiertag: 10.00 – 13.00  und 14.00 – 18.00 Uhr

24.12. und 31.12.: 10.00 bis 13.00 Uhr

Geschlossen: 1.1., 1.5., 25.12. und alle Feiertage, die auf einen Montag fallen

 Erreichbarkeit:

U 3 Zieglergasse / Ausgang Webgasse

U 6 Westbahnhof / Ausgang Millergasse

Bus 57 A / Haltestelle Stumpergasse

Siehe auch: Haydnhaus Eisenstadt 

http://www.diequerdenkerin.at/haydnhaus-eisenstadt/

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